Eigentlich war geplant, dass die vielen kritischen Stimmen nach dem Rennen in Barcelona verstummen. Aus diesem Grund hatte Pirelli die härtere Reifenvariante mit einem größeren Temperaturfenster ausgestattet. Wirklich erfolgreich war die Aktion allerdings nicht. Die Reifendiskussion ist nach dem Spanien GP neu entbrannt - und Pirelli steht mehr denn je im Kreuzfeuer der Kritik. Und der Hersteller will offenbar reagieren. "Unser Ziel ist, dass jedes Auto pro Rennen zwei bis drei Boxenstopps einlegt. Vier Stopps sind eindeutig zu viel", sagte Motorsport-Direktor Paul Hembery. "Wir werden bis zum Rennen in Silverstone einige Veränderungen vornehmen."

Doch nicht alle Teams wünschen sich Veränderungen: Beistand bekam Pirelli nun von Lotus, jenem Team, das die hochsensiblen Gummis nachweislich am schonendsten behandelt. "Es wäre nicht unbedingt fair, wenn etwas an den Reifen verändert würde aber wir müssten damit zurecht kommen - wie immer", sagte Teamchef Eric Boullier." Seiner Meinung nach liegt das Versäumnis nicht bei Pirelli, sondern bei den Teams selbst. "Die Leute stellen die falschen Fragen. Es liegt nicht an der Reifen - wir haben etwas mit unserem Auto getan, das es in die Lage versetzt, mit ihnen auszukommen."