Seitdem sich die Gerüchte verdichten, wonach Mark Webber Red Bull am Ende der Saison verlassen und in das Sportwagenprogramm von Porsche einsteigen wird, gibt es eine heiße Debatte über einen möglichen Nachfolger. Neben den beiden Red-Bull-Talenten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo fiel in den vergangenen Wochen oftmals der Name Räikkönen. Die Vertragssituation des Finnen bei Lotus ist nicht ganz klar. "Soweit ich weiß, hat er tatsächlich keinen Vertrag mit Lotus für das kommende Jahr", so Marc Surer.

Was der ehemalige Formel-1-Pilot von Kimi Räikkönen bei Red Bull hält? "Wer würde zu einem Red Bull schon 'Nein' sagen als Fahrer? Es ist möglich", so Surers Einschätzung bei Sky. Allerdings hält der Schweizer die Diskussionen noch für verfrüht, schließlich ist die Vertragssituation mit Mark Webber noch nicht geklärt und außerdem steht eine spannende Weltmeisterschaft bevor, bei der der Finne auch ein Wörtchen mitreden kann, wenn es nach Surer geht. "Ich sehe da im Moment einen Dreikampf: Vettel, Räikkönen und Fernando Alonso."

Lewis Hamilton gab zuletzt optimistische Töne von sich, auch er sehe sich im Titelkampf. Der Sky-Experte schätzt die Titelambitionen der Silberpfeile eher gering ein. "Mal sehen, ob Mercedes da noch mitmachen kann. In den letzten Jahren haben sie es nie geschafft, das Auto besser zu machen."

Dass Pirelli sich letztlich für eine härtere Reifenwahl entschied, als zunächst bekanntgegeben, hält Surer für eine gute Entscheidung. "Aus meiner Sicht würde es ausreichen, wenn man die Reifenwahl vor dem Rennen anders gestaltet." Das hätte seiner Meinung nach auch beim Rennen in China geholfen, das Chaos zu verhindern. "Das war ein komisches Bild. Wenn Jenson Button sich dazu, aus Angst um seine Reifen, nicht gegen ein Überholmanöver wehrt, muss man sagen: Das ist nicht die Formel 1, wie wir sie sehen wollen."

Der 61-Jährige geht davon aus, dass der italienische Reifenhersteller in Zukunft konservativer an die Wahl herangeht. "Den Chefs bei Pirelli wird es auf Dauer bestimmt nicht gefallen, wenn immer von 'Reifen-Desaster' in den Zeitungen geschrieben wird. Sie werden versuchen, einen Kompromiss zu finden." Weshalb die Reifen für so viel Kopfzerbrechen sorgen, weiß der Experte ebenfalls: "Die neue Reifenkonstruktion, mit der größeren Auflagefläche, in Verbindung mit einer noch weicheren Mischung war einfach zu viel des Guten." Allerdings gäbe es auch Strecken, auf denen dieses Konzept aufgehen kann. "Monaco zum Beispiel."