Auch wenn der V8-Motor bereits seit 2006 seine Dienste in der Formel 1 leistet, lehnen sich die Ingenieure noch nicht zurück und entwickeln das Aggregat dennoch weiter. Aufgrund der langen Einsatzzeit, beschränke sich die Entwicklung jedoch auf ein kleineres Feld, wie Renault Motorenchef Rob White erklärt: "Die Motoren und natürlich auch das Motoren-Reglement sind nun so ausgereift, dass Änderungen nur zur Verbesserung der Zuverlässigkeit erlaubt sind oder für kleine Änderungen der neuen Autos."

Das beste Beispiel hierfür sei der neue Coanda-Auspuff, der entsprechende Änderungen am Mapping erfordert. Allerdings schoben die Regelhüter auch hier den Ingenieuren einen Riegel vor, schließlich dürfen Abgase nicht zur Verbesserung der Aerodynamik genutzt werden, dennoch ist Renault bestrebt, das Maximum herauszuholen: "In diesem Bereich haben wir am härtesten gearbeitet, um die letzten Zehntel und Hundertstel aus jedem einzelnen Teil herauszubekommen." Dabei sind vor allem die Verbindungen zu den Kunden-Teams von elementarer Wichtigkeit. "Das geschieht sehr stark in Zusammenarbeit mit den einzelnen Teams, weshalb gute Beziehungen in dieser Saison noch wichtiger sind."

Die entscheidenden Verbesserungen stehen in dieser Saison deshalb nicht auf technischer Seite bevor, sondern auf operativer: "In dieser Phase, in der wir uns mit dem V8-Motor befinden, kann man mehr mit dem Optimieren der Prozesse und der Operationen an der Strecke gewinnen." Neben den Mapping- und Kalibrierungsarbeiten an den neuen Motoren, wurde außerdem ein besonderes Augenmerk auf die Achillesferse des Renault-Aggregates gelegt. "Wir haben versucht, unsere Zuverlässigkeitsprobleme aus dem letzten Jahr zu lösen", gab White zu.

Aufbruch in eine neue Ära

Der Motor soll wieder eine zentralere Rolle in der Formel 1 einnehmen, Foto: Sutton
Der Motor soll wieder eine zentralere Rolle in der Formel 1 einnehmen, Foto: Sutton

Für die Motoren-Ingenieure steht 2014 endlich wieder eine besondere Herausforderung an. Schon seit geraumer Zeit arbeiten die schlauen Köpfe der Formel 1 an den neuen Turbo-Motoren. Deshalb gilt es, die Ressourcen für die kommende Saison sinnvoll einzuteilen. "Die V8-Entwicklung beschränkt sich auf die Vorbereitung der einzelnen Grands Prix und darauf zu achten, die erforderliche Qualität zu gewährleisten."

Die Wichtigkeit des bevorstehenden Jahres verdeutlicht folgende Tatsache. "Zwangsläufig ist es das Jahr, in dem die Ressourcen, die für das Design und die Entwicklung der neuen V6-Motoren aufgewandt werden, jene des V8 übersteigen", erklärte der 47-Jährige, der noch einmal verdeutlichte, welch große Änderung das neue Reglement ist. "Die neuen V6 sind - auf die Motoren bezogen - die größte Änderung der letzten zehn Jahre, wenn nicht sogar aller Zeiten."