Bis zur Mitte der Formel-1-Saison 2012 lagen die Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber ziemlich gleichauf, Webber lag in der Gesamtwertung sogar einige Zeit vor dem späteren Weltmeister. In der zweiten Jahreshälfte konnte Vettel dann aber den Turbo zünden, während Webber mehr und mehr zurückfiel. Grund dafür ist laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dass das große Update im späteren Saisonverlauf Webber mehr ausbremste und Vettel schneller machte. "Seb hat sicher mehr aus dem Upgrade geholt als Mark", erklärte Horner den Unterschied von 141 zu 47 Punkten zwischen Vettel und Webber, nachdem das Update in Singapur gebracht wurde.

Der Teamchef glaubte, dass das Auto danach einfach nicht mehr so den Anforderungen des Australiers entsprach, weswegen er auch nicht besonders entspannt wirkte. "Aber er hatte immer noch die Pole in Korea, die erste Reihe in Abu Dhabi und qualifizierte sich in Brasilien besser als Seb. Es waren hauptsächlich die Rennen, in denen Seb das Meiste aus dem Auto holte." Zu Saisonbeginn hatte Horner das noch anders erlebt, da sah er Webber oft als den schnelleren Fahrer. Damals habe sich Vettel mit dem Update, das vor Melbourne kam, nicht wohl gefühlt, erklärte der Teamchef.

Es wird wieder eng

"Dennoch holte er gute Punkte und als er dann die Leistung im Auto hatte, konnte er dadurch Kapital schlagen." Mit drei Titeln in Folge gilt Vettel nun als die Nummer 1 bei Red Bull und Motorsportberater Dr. Helmut Marko meinte kürzlich erst, er rechne nicht damit, dass sich 2013 etwas an den Kräfteverhältnissen ändern wird. Horner spekulierte aber durchaus mit einem engen Kampf zwischen seinen Fahrern.

"Ich denke, es variiert von Strecke zu Strecke und von Bedingungen zu Bedingungen. In Brasilien ging es zwischen Lewis [Hamilton] und Jenson [Button] an verschiedenen Punkten des Rennens immer hin und her. Manches davon bedingt der Fahrstil, anderes die gewählte Linie, doch das gilt auch, wenn das Auto sich entwickelt - ein Fahrer wird manchmal mehr rausholen als der andere", meinte er. "Für Mark ist es natürlich hart - er ist ein Weltklasse-Fahrer, aber er fährt gegen den Besten der Welt. Es ist für jeden Fahrer hart, das zu akzeptieren."