Bruno Senna ergatterte in der letzten Runde noch einen WM-Punkt, Pastor Maldonado überfuhr die Ziellinie direkt hinter seinem Teamkollegen als Elfter. Nach den Startplätzen 13 und 22 zeigten sich die beiden Williams-Piloten beim Großen Preis von Italien deutlich verbessert. Der Jubel bei Williams-Chefingenieur Mark Gillan hielt sich allerdings in Grenzen. "Wir waren an diesem Wochenende nicht so konkurrenzfähig, wie wir das erwartet haben. Der Punkt reflektiert unseren Leistungsstand", resümierte er. Die Fahrer nahm von seiner Kritik allerdings aus. "Technisch war es ein schwieriges Wochenende, die Piloten sind bei den harten Bedingungen sehr gut gefahren."

Für Senna wäre sogar noch ein besseres Resultat möglich gewesen, doch beim Versuch, Paul di Resta zu überholen, wurde er vom Force India-Piloten auf ähnliche Weise ins Gras gedrückt wie an der Spitze Fernando Alonso von Sebastian Vettel. Im Gegensatz zum Red-Bull-Star kam der Schotte aber ungeschoren davon - Senna hingegen verlor sogar noch eine Position an Mark Webber. "Wir haben bereits Protest eingelegt", sagte Gillan auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Ich fand, das war ein hartes, aggressives Manöver von ihm."

Der außerplanmäßige Aufenthalt jenseits der Strecke habe das Rennen von Senna auch in der Folge beeinträchtigt. "Gerade, weil Bruno auf einer Einstopp-Strategie gefahren ist, hatte es einen großen Einfluss. Alles, was die Reifen zusätzlich beansprucht, holt einen später im Rennen wieder ein", erklärte Gillan. Für Sennas Teamkollegen Maldonado sei es vor allem darum gegangen, sich aus allen Scharmützeln rauszuhalten. "Pastor hat das heute gut gemacht", meinte der Ire. "Als Team war uns klar, das wir nicht so nicht weitermachen konnten wie zuletzt. Es war sehr gut, dass wir mit beiden Autos ins Ziel gekommen sind."

Genau wie bei Senna lief aber auch bei Maldonado nicht alles nach Wunsch. Wegen eines frühen ersten Stopps hatte sich die geplante Einstopp-Strategie für ihn schnell erledigt. "Pastor hatte einen Platten im erstens Stint und wir mussten eher stoppen als geplant", sagte Gillan. "Eine Zweistoppstrategie ist nicht unbedingt das, was einem in Monza weiterhilft - aber von 22 auf 11 ist auch nicht schlecht." Punkte gab es für Maldonado allerdings wieder nicht, seit seinem Sieg von Barcelona hat der 27-Jährige nun schon nichts Zählbares mehr auf der Haben-Seite.

Gillan gab sich aber zuversichtlich, dass Williams in den kommenden Rennen wieder mit beiden Piloten in den Punkten landen kann. "Es liegen noch sieben harte Rennen vor uns, Ich bin mir sicher, dass wir unsere Pace wiederfinden. Es geht sehr eng zu und wir werden bis zum Ende pushen." Ob das für das nächste Rennen in Singapur geplante Upgrade den Fahrern dabei zur Hilfe kommt, konnte er noch nicht sagen. "Es wird wirklich eng. Ich weiß nicht, ob wir es bis Singapur schaffen. Wir werden es nur nur machen, wenn die neuen Teile unsere Konkurrenzfähigkeit nachhaltig verbessern", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.