Mit dem vierten Platz in Spa gelang Nico Hülkenberg sein bestes Ergebnis in der Formel 1, weshalb der Force-India-Pilot nun darauf hofft, dass der Erfolgslauf in Monza weitergeht, auch wenn er zugab, dass der Startunfall, in den einige Spitzenpiloten verwickelt waren, ihm sicherlich in die Karten spielte. "Im Qualifying hat man die wahre Pace gesehen", erklärte der Deutsche, der vom elften Startplatz ins Rennen gegangen war. "Das ist dort, wo wir sind. Wir dürften nicht davon träumen, dass es wieder so eine Sache wie in Spa wird, denn man muss am Boden und realistisch bleiben." Neben dem fehlerfreien Rennen und dem Massenunfall, bei dem er ohne Plattfuß davon gekommen war, könnte laut Hülkenberg auch Pirellis Wahl der harten und mittleren Reifen ein gewisser Schlüssel zum Erfolg gewesen sein.

Die Kollision in La Source sorgte nach dem Rennen zwar für viel Gesprächsstoff, Hülkenberg, der zudem von Pastor Maldonados Frühstart irritiert worden war, machte sich aber nicht viele Gedanken über den Unfall. "Bei mir wirkt das nicht nach, denn ich hatte noch nicht so viele dieser Vorfälle", erklärte er. "Ich werde ganz normal meinen Start und mein Rennen fahren", meinte er hinsichtlich des kommenden Sonntags. Insgesamt sei die Chance auf einen Startcrash aber immer gegeben und man könne auch nicht bereits im Vorfeld sagen, ob eine besonders gefährliche Szene bevorstehe. "Es gibt aber mehr Starts mit kniffligen Situationen und Rad-an-Rad-Duellen, wo man sich sagt 'ein bisschen mehr und das hätte ins Auge gehen können'", so der 25-Jährige. "Man lässt 24 Rennfahrer drauf los, jeder ist Egoist und sucht seinen Vorteil, da ist es klar, dass es eng wird und auch mal zum Unfall kommt. Aber das gehört zum Racing dazu."

Gegen die Kuppel

Romain Grosjean, der Auslöser der Karambolage, wurde für ein Rennen gesperrt, was Hülkenberg zunächst für eine harte Strafe hielt. "Ich habe das nicht so genau verfolgt, aber es gab schon einige Vorfälle mit ihm", äußerte er sich zur bisherigen Saison des Franzosen. "Als ich zuerst davon hörte, dachte ich, dass es eine harte Strafe ist, aber ich weiß nicht, ob es richtig oder falsch war, das ist nicht meine Entscheidung", wollte sich der Mann aus Emmerich nicht festlegen, hielt die Sperre aber auf jeden Fall für eine richtige Nachricht für die Piloten, damit diese künftig vorsichtiger zur Sache gehen.

Auch wenn alle Beteiligten mit dem Schrecken davon kamen und niemand ernsthaft verletzt wurde, führte der Unfall dazu, die Diskussionen über geschlossene Formel-1-Autos wieder einmal aufzuwärmen. Von einer Kuppel, die die Fahrer schützen soll, hält Hülkenberg allerdings nichts. "Klar muss man sicherheitsorientiert denken, aber die Formel 1 ist da ohnehin vorbildlich, wenn man sich die Unfälle der letzten Jahre ansieht", erinnerte er. "Eine solche Haube würde der Formel 1 den Charme nehmen."

In Monza gelte es nun, weiterhin viele Punkte mitzunehmen, um in der Konstrukteurs-Wertung vor Willams auf dem siebten Platz zu bleiben. "Insgesamt hat Williams ein bisschen mehr Speed, aber sie sind als Team nicht so konstant, was unserer Stärke ist", analysierte Hülkenberg die Konkurrenz. "Es gibt acht Rennen, um vor Williams zu bleiben. Sie haben ein starkes Auto und Paket, es wird nicht leicht." Ein zusätzlicher Pluspunkt seien die Boxenstopps seiner Mannschaft, bei denen man sich im vorderen Drittel des Feldes befindet.