Vierzig Punkte mögen wie ein beruhigendes Polster klingen, dennoch verliert Fernando Alonso angesichts der Rolle des WM-Favoriten nicht den Boden unter den roten Schuhen. "Über den Sommer hat sich nichts verändert", betont er. "Die WM-Wertung sieht nach der langen Pause wie ein großer Vorsprung für uns aus, aber nach zwei oder drei schlechten Rennen kann sich alles ändern."

Ganz besonders, da Alonso Ferrari als das langsamste der Top-Teams ansieht. "Mit Blick auf die Performance sind wir von den Spitzenteams klar das langsamste", sagt er. "Wir haben einen Punktevorsprung, aber einen Leistungsrückstand. Ich denke also nicht, dass wir die Favoriten sind."

Alonso veranschaulicht dies mit dem Rückstand von acht Zehnteln auf die Pole Position in Ungarn. "Das war etwas zu viel." Zwar verändere sich der Abstand von Rennen zu Rennen, aber bis zu den Überseerennen muss Ferrari nachlegen. "Spa und Monza sind zwei außergewöhnlich Strecken, da hier wenig Abtrieb gefragt ist. Der nächste Referenzpunkt ist Singapur, dort müssen wir den Rückstand auf die Pole schließen."

Denn bei den abschließenden Überseerennen wird es nicht einfach, neue Teile ans Auto zu bringen und große Sprünge zu machen. Auch Weltmeister Sebastian Vettel hat Alonso trotz 42 Punkten Vorsprung noch nicht abgeschrieben. "Er zeigt sehr gute Leistungen", lobt der Spanier. "Im letzten Jahr war es vielleicht etwas zu einfach für ihn, er hatte ein Auto, das eine Sekunde schneller war als alle anderen. In diesem Jahr ist es für alle etwas schwieriger. Er ist aber im Titelkampf dabei. Ohne den Ausfall von Valencia wäre er viel näher."