Die Welt stand in Barcelona kurzzeitig Kopf, als Pastor Maldonado als Erster die Ziellinie überquerte und damit den ersten Triumph für Williams seit Brasilien 2004 einfuhr. Von vielen Seiten wird dies aber mehr als ein Sieg der Reifen als ein Sieg des Piloten gewertet. Maldonado selbst ist natürlich komplett anderer Meinung und sieht Parallelen zur GP2-Meisterschaft, die er 2010 für sich entscheiden konnte.

"Die Fahrer können den Unterschied machen und die Teams können nur noch an der Strategie und dem Auto arbeiten", verglich er die Königsklasse mit der GP2. Das sei aber seiner Meinung nach eine sehr positive Wendung. "Es ist ein bisschen langweilig, wenn man nur ein Auto gewinnen sieht." Nach fünf Rennen mit fünf Siegern aus fünf verschiedenen Teams sieht er eine deutlich umkämpftere Saison.

Weiterer Sieg nicht ausgeschlossen

Dabei räumte auch der Venezolaner ein, dass der Reifenabbau 2012 sehr hoch sei, aber damit müsse jeder umgehen können. "Das ist Teil des Rennens und es ist das Gleiche für jeden. Es gibt keine einfachen Rennen", zeigte er klar auf. An seinem FW 34 sei zwar auch Reifenabbau zu verspüren, dieser fiele aber gering aus. "Die Pirellis arbeiten im Moment recht gut an unserem Auto", freute sich Maldonado, der erklärte, das das Team und er sehr gut verstehen würden, wie der Fahrstil und das Setup angepasst werden müssten.

Pastor Maldonado weiß, wie er seinen Fahrstil anpassen kann, Foto: Sutton
Pastor Maldonado weiß, wie er seinen Fahrstil anpassen kann, Foto: Sutton

Für große Spannung sorgt derzeit die Frage, wer in Monte Carlo der Sieger sein wird. Gibt es im sechsten Rennen den sechsten Sieger oder gelingt dem einem Fahrer der zweite Triumph? Maldonado schließt in jedem Fall nicht aus, in diesem Jahr nochmals auf den obersten Podest zu stehen. "Wir werden unser Bestes geben", verriet der Venezolaner kein Geheimnis. Allerdings ist auch dem 27-Jährigen bewusst, wie eng das Feld zusammengerückt ist. "Es wird schwierig werden."

Umstrukturierung zum Erfolg

Von Rennen zu Rennen hätte sich Williams verbessert und würde das auch zukünftig tun. Das ist laut Maldonado auch wichtig. "Wir haben im Moment nicht das schnellste Auto auf der Strecke." Obwohl er selbst zugab, andere Teams deutlich weiter vorne zu sehen, liegen zwischen seiner letztjährigen Gesamtleistung und dem momentanen Status 28 Punkte.

Diese Entwicklung des gesamten Teams sieht der Venezolaner in der Umstrukturierung bei Williams begründet. "Teil davon ist, dass die Herangehensweise wenn wir an die Strecke kommen, eine komplett andere ist", verriet der Williams-Pilot. Durch die Zusammenführung verschiedenster Dinge sei nun ein wirklicher Schritt gelungen, dabei könne kein einzelner Teil ausgemacht werden. "Wir änderten alles und ich bin richtig glücklich, Teil davon zu sein."

Seine Freude erhielt aber sofort nach dem Rennen einen heftigen Dämpfer, als in der Williams-Box ein Feuer ausbrach. Das beschrieb Maldonado als schwierigen Moment, der aber die Freude über den Sieg nicht überschatten konnte. "Wir waren so glücklich danach, weil es beinahe acht Jahre waren, dass Williams es nicht auf das Podest geschafft hat."