Im Gegensatz zu den anderen Top-Teams hat Mercedes darauf verzichtet, in Jerez mit dem neuen Auto aufzuschlagen. Stattdessen nahmen am Dienstag zum Auftakt Nico Rosberg und Michael Schumacher im Vorjahres-Auto Platz und drehten ihre ersten F1-Runden im Jahr 2012. Mercedes neuer Bolide feiert erst beim zweiten Test in Barcelona sein Streckendebüt. Immerhin konnte sich das Silberpfeil-Duo mit den neuen Pirelli-Reifen vertraut machen, die im Vergleich zum Vorjahr eine signifikante Änderung durchlaufen haben und künftig eckiger in Erscheinung treten, um mehr Haftung zu produzieren.

"Unsere Hauptaufgabe bestand darin, einen ersten Eindruck der Reifen für 2012 zu bekommen und zu verstehen, wie sie arbeiten", bestätigte Schumacher das Mercedes-Programm. Nach 42 Runden und der sechstschnellsten Zeit auf dem Circuito de Jerez konnte sich der 43-Jährige ein erstes Bild machen. "Sie fühlen sich wie ein Schritt nach vorn an", sagte Schumacher. "Konstanter und komfortabler zu fahren, der größte Unterschied sind die Hinterreifen." Nach der langen Winterpause habe es sich großartig angefühlt, wieder in einen F1-Renner steigen zu dürfen, freute sich der Rekord-Champion.

Teamkollege Rosberg hatte den Silberpfeil zuerst aus der Garage gefahren und sich am Ende hinter Kimi Räikkönen und Paul Di Resta auf dem dritten Platz in der Zeitentabelle eingeordnet. "Ich fühlte mich von Beginn an wohl", so Rosberg über das Fahrgefühl mit dem bekannten Auto. "Unter perfekten Wetterbedingungen testeten wir verschiedene Dinge und ich begann herauszufinden, wie die Pirelli-Reifen für 2012 arbeiten." Rosberg hat am Mittwoch einen Tag Auszeit und kann sich in der Teamfabrik in Brackley über den Entwicklungsstand des F1 W03 informieren, denn Schumacher übernimmt am zweiten Testtag komplett das Steuer.