Allein saß Fernando Alonso nach Rennende hinter der Ferrari-Box und grübelte über die verlorene Weltmeisterschaft nach. Hin und wieder kam ein Mechaniker vorbei, klopfte ihm auf den Rücken und versuchte, den geschlagenen Spanier aufzumuntern.

"Es wird etwas dauern, bis wir die Enttäuschung überwunden haben", glaubt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Dennoch dürfe man sich nicht unterkriegen lassen und könne erhobenen Hauptes auf die Saison zurückblicken.

Nichtsdestotrotz betont Teamchef Stefano Domenicali: "Wir sind Ferrari und deswegen zum Siegen verdammt, ein zweiter Platz ist eine Niederlage." Das gehöre jedoch zum Sport dazu. "Wir hatten das Auto, das Team und die Fahrer, um den Titel zu gewinnen", betonte Chefrenningenieur Chris Dyer. "Leider schafften wir es nicht, weil wir eine falsche Strategieentscheidung fällten."

Dafür gebe es keine Ausrede. "Wir haben uns zu sehr auf Mark [Webber] konzentriert und blieben dann im Verkehr hängen - das hat uns den Titel gekostet", rechnete Dyer ab. Man habe vielleicht zu sehr darauf geachtet, was hinter Alonso geschah und nicht darauf, was sich vor ihm abspielte. "Das schmerzt sehr."

Domenicali begründet die Entscheidung für den frühen Boxenstopp so: "Wir haben einen Rivalen mit zwei Autos angepeilt, wir waren zu sehr über den Reifenabbau der Options beunruhigt und wir berücksichtigten den Verkehr nicht." Aus diesen drei Gründen wurde der Abu Dhabi GP für Ferrari zum schlimmsten Rennen der Saison. "Wenn man den Titel um wenige Punkte verliert, liegt das aber nicht nur an einem Rennen."

Felipe Massa litt unter der Fehlentscheidung genauso wie Alonso - zumindest im Hinblick auf sein Rennergebnis. "Es ist schade, dass es so gelaufen ist", sagte Massa. "Wir blieben im Verkehr stecken und leider waren die Autos vor uns sehr schnell auf der Geraden und es war unmöglich, sie zu überholen."

Alonso hat den Blick bereits nach vorne gerichtet. "Wir müssen das Auto verbessern und sicherstellen, dass wir alle - die Fahrer und das Team - die Fehler dieser Saison nicht mehr wiederholen."