Montezemolo lässt die Kritik des Ministers kalt, Foto: Sutton
Montezemolo lässt die Kritik des Ministers kalt, Foto: Sutton

Noch keine drei Stunden ist der Titelverlust für Ferrari her, da werden schon Rücktrittsrufe laut. Ein italienischer Minister hatte am Sonntagabend nichts Besseres zu tun als Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo die Niederlage der Scuderia in Abu Dhabi unter die Nase zu reiben und ihn aufzufordern, seinen Platz so schnell wie möglich zu räumen.

"Trotz der unglaublichen Fähigkeiten von Alonso hat Ferrari es nicht geschafft, den Titel zu holen", kritisierte Roberto Calderoli. "Wir sind beschämt angesichts der unsinnigen Strategie und dafür ist nur Montezomolo verantwortlich." Dem Minister scheint dabei entgangen zu sein, dass Montezemolo absolut nichts mit Rennstrategien am Hut hat. Doch wie Politiker sind, wenn sie sich einmal auf eine Person eingeschossen haben, dann ist daran nichts mehr zu rütteln und Fakten völlig unwichtig.

So schimpfte der italienische Minister weiter: "Montezemolo soll aus Maranello verschwinden, bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Wir erwarten noch heute Abend seinen Rücktritt." Montezemolo kann angesichts solcher Aussagen nur müde lächeln. "Es gibt Leute, die das Land und ihre Symbole systematisch fertig machen wollen. Glücklicherweise sind diese Menschen in der Minderheit", sagte er gegenüber Il Messaggero. Trotz des Titelverlusts gibt sich Montezemolo kämpferisch: "Manchmal verlieren die Sieger, aber wir geben nicht auf!"