Fernando Alonso geht als WM-Führender in das vorletzte Saisonrennen in Brasilien. Trotzdem sieht der Spanier seine Situation als unverändert an. "Ja, wir liegen jetzt einige Punkte vor den Anderen, aber wir haben in Korea gesehen, wie schnell sich die Dinge ändern können." Durch seinen Motorschaden fiel Sebastian Vettel auf einen Schlag von einer möglichen WM-Führung auf Platz vier zurück - an seiner Stelle lag plötzlich Alonso vorne.

Aus Sicht des Ferrari-Piloten zählt weiterhin nur eines: "Unsere erste Priorität gilt der Konstanz. Wir wollen beide Rennen auf dem Podium beenden, ob das dann reicht, werden wir in Abu Dhabi sehen." Aufgrund dieser Denkweise würde Alonso auch einen Sieg seines Teamkollegen Felipe Massa begrüßen.

"Er ist hier normalerweise sehr stark", sagt Alonso. "Das Beste wäre, wenn Felipe gewinnt, denn dann würde er allen Anderen 25 Punkte wegnehmen." Diese volle Punktzahl für den Sieg ist Alonsos größte Sorge. Denn der Punkteabstand zwischen den weiteren Plätzen ist nicht so groß. "Meine Sorge ist, ob einer meiner Rivalen diese 25 Punkte holt. Hoffentlich kann Felipe beide Rennen gewinnen, das wäre das Beste für mich."

Einfach wird das nicht, dessen ist sich Alonso bewusst. "Unsere Gegner sind sehr stark, Red Bull war sehr dominant und McLaren wird bis zuletzt kämpfen, davon bin ich überzeugt", betont der Spanier. "Red Bull ist auf jeder Strecke der Favorit."

Allerdings konnte Red Bull diese Favoritenrolle bislang nicht immer ausnutzen. "Sie waren in allen Qualifyings sehr stark und sind bei 90 Prozent aller Rennen aus der ersten Reihe losgefahren, wir erwarten also viel Gegenwehr von ihnen und auch McLaren, die sehr stark sein werden." Ein schlechtes Wochenende könnte nur Platz fünf oder sechs bedeuten. "Es gibt vier oder fünf sehr gute Autos, die um die Spitze kämpfen." Noch ist die WM vollkommen offen.