Zwölftes Qualifying der Saison, elfte Pole Position für Red Bull. Bereits nach den drei Freien Trainings am Hungaroring war klar: Niemand würde Red Bull die Bestzeit streitig machen können. Die Frage war nur: Würde Sebastian Vettel oder Mark Webber auf dem ersten Startplatz stehen?

Die Antwort: 1.18.773 Minuten. Mit dieser Zeit sicherte sich Sebastian Vettel die vierte Pole Position in Folge. Neben ihm startet am Sonntag Mark Webber aus der ersten Reihe. "Es war ein toller Tag für uns, ich habe mich das gesamte Wochenende sehr wohl gefühlt", sagte Vettel. "Wir konnten das Auto weiter verbessern. Mark und ich haben uns gepusht und uns kommt die Strecke entgegen. Morgen wird dennoch ein harter Tag. Wir haben aber die beste Ausgangslage."

Selbst Webber zog die Kappe vor der Leistung seines Teamkollegen. "Ich habe mein Bestes gegeben", sagte Webber. "Es war nicht meine beste Runde im ersten Versuch, aber Seb ist so toll gefahren, er verdient die Pole." Webber hatte schon vorher damit gerechnet, dass die Entscheidung zwischen ihm und Vettel fallen würde. "Es ging nur darum, wer eine saubere Runde hinlegt."

Die zweite Reihe geht an Ferrari - in der aus Teamsicht wohl richtigen Reihenfolge Fernando Alonso vor Felipe Massa. "Es gibt einen großen Abstand zwischen Red Bull und uns", klagte Alonso. "Ich habe alles rausgeholt, was ging. Sie verdienen die erste Reihe, aber ich hoffe, dass wir ihnen das Leben morgen schwerer machen können, denn bislang hatten sie es viel zu einfach."

Wichtig werde der Start. "Die Strecke ist nicht ideal zum Überholen", sagt Alonso. "Der Start, die erste Kurve und die erste Runde machen 60-70% des Endergebnisses aus. Ich hoffe, dass wir einen ähnlich guten Start wie in Hockenheim hinlegen können." Lewis Hamilton musste sich mit Startplatz 5 begnügen. Nico Rosberg, Vitaly Petrov, Robert Kubica, Pedro de la Rosa und Nico Hülkenberg komplettieren die Top-10.

Schumacher in Q2 raus

Prominente Opfer forderte das zweite Qualifying: Weltmeister Jenson Button und Rekordchampion Michael Schumacher schieden ebenso aus wie Rubens Barrichello, Adrian Sutil und Sebastien Buemi. Button scheiterte als Elfter knapp am Einzug ins Q3, Schumacher war als 14. neun Plätze hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg.

"Fakt ist, dass wir gestern ratlos bei der Performance waren", sagte Schumacher. Am Samstag probierte er deshalb ein ganz anderes Setup. "Am Vormittag ging es gut los und sah vernünftig an, vor allem auf die Distanz. Aber auf einer Runde waren wir nicht so stark."

Eine Überraschung gab es am Ende des Feldes. Dort sicherte sich Timo Glock im Virgin die beste Position eines der drei neuen Teams - der Deutsche ließ damit beide Lotus hinter sich, wobei sich Jarno Trulli darüber beschwerte, dass er drei bis vier Zehntel verlor, weil er von Sebastian Vettel aufgehalten wurde.

"Für mich ist das wie die Pole", freute sich Glock. "Ich habe auf der letzten Runde alles rausgeholt. Der Abstand zu meinem Teamkollegen zeigt, dass ich alles rausgeholt habe. Lotus war das ganze Wochenende drei Zehntel vor uns, auch nach erstem Run waren sie vorne. Auf den letzten zwei Runden habe ich mehr als 100 Prozent rausgequetscht. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung."

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: Kobayashi an techn. Abnahme vorbeigefahren
ausgeschieden: Kobayashi, Kovalainen, Glock, Trulli, di Grassi, Senna, Yamamoto
Top-6: Vettel, Webber, Kubica, Rosberg, Alonso, Massa
2. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Button, Barrichello, Sutil, Schumacher, Buemi, Liuzzi, Alguersuari
Top-6: Webber, Vettel, Alonso, Petrov, Rosberg, Massa
3. Session
Zwischenfälle: keine
Top-6: Vettel, Webber, Alonso, Massa, Hamilton, Rosberg