Die Rennen in Deutschland und Ungarn fanden direkt hintereinander statt. Somit waren am Hungaroring kaum Neuerungen an den Autos zu erwarten. Trotzdem war das Wochenende aus technischer Sicht sehr interessant. Denn die Teams brachten speziell für den High-Downforce-Kurs modifierte Teile mit.
Gleichzeitig wurde viel Aufsehen um die Legalität der Frontflügel von Red Bull und Ferrari gemacht. Zudem fuhr Force India zum ersten Mal mit seiner Version des angeblasenen Diffusors, obwohl sie die Lösung nach dem Training wieder ausbauten. Bei Toro Rosso kam ein neuer Frontflügel mit zwei vertikalen Platten an der Nase zum Einsatz, die mehr Abtrieb erzeugen sollten.
Red Bull: Frontflügel-Flexibilität
Das große Thema in Budapest war die Ungewissheit um die Regelkonformität des Red Bull Frontflügels. McLaren und Mercedes ersuchten die FIA um eine Klarstellung, ob der Frontflügel des RB6 flexibel ist und ob er in dieser Form den Regeln entspricht.
In Onboard-Aufnahmen war gut sichtbar, dass das untere Ende der Endplatten dramatisch nah am Boden war und diesen teilweise berührte. Auf diese Weise versiegelten die Endplatten die Aerodynamik und steigerten die Effizienz des Frontflügels und des Unterbodens. Für die Konkurrenzteams war dies nicht regelkonform oder zumindest nicht im Geiste des Reglements.
Sie forderten eine Klarstellung seitens der FIA, um ein teures Wettrüsten zu verhindern. Allerdings bestand der Red Bull Frontflügel alle FIA-Tests und wurde demnach als legal eingestuft. Für das nächste Rennen sollen die Tests jedoch verschräft werden.
Auch der Ferrari-Frontflügel wurde von der Konkurrenz kritisiert. Ebenso wie jener von Red Bull bestand aber auch er die Tests. Das Durchbiegen des Ferrari-Flügels war zudem weniger ausgeprägt als bei Red Bull.
Renault: Heckflügel
Renault zeigte in Ungarn einen neuen Heckflügel, der speziell für hohen Abtrieb designt wurde. Nachdem das Team zuletzt viele neue Frontflügel entwickelt hatte, konzentrierte man sich diesmal auf das Heck. Der Flügel weist in der Mitte eine tiefe V-Form auf, welche das Hauptprofil und den Flap durch ein großes Loch in zwei Bereiche teilt. Die Flügelelemente funktionieren somit, wie bei Mercedes und McLaren, wie drei verschiedene Elemente.
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