Der erste Punkt ist unter Dach und Fach.
Peter Sauber: Es ist ein ganz wichtiger Anfang, auch wenn er sehr, sehr spät kommt. Es sind eigentlich drei Sachen, die für uns wichtig sind. Erstens das ganz tolle Qualifying von Kamui [Kobayashi] - speziell in Q2. Da braucht man ein ganz starkes Auto. Zweitens der Punkt im Rennen. Wir hatten einmal das Glück, das uns sonst gefehlt hatte und beide Autos im Ziel, was leider das erste Mal in dieser Saison ist. Das wurde Zeit und jetzt kann man darauf aufbauen.
Der Punkt zeigt, dass Barcelona keine Ausnahme war und Sauber auf "normalen Rennstrecken" sich verbessert hat und eher Monaco ein Ausreißer war.
Peter Sauber: In Monaco lag es an zwei Sachen. Wir wussten, dass die Rennstrecke uns nicht liegt. Das war schon in der Vergangenheit der Fall und dann wussten wir, dass unsere Fahrer nicht gern in Monaco fahren. Wenn man das so deutlich von zwei Fahrern hört, dann darf man sich nicht allzu viel mehr erwarten.
Aber grundsätzlich müsste Optimismus für die nächsten Rennen vorhanden sein?
Peter Sauber: Ja, Optimismus gehört im Rennsport immer dazu. Es ist wichtig, dass man ihn aufbaut und die Möglichkeit ihn aufzubauen, ist durchaus vorhanden.
Der F-Kanal scheint bei Sauber besser zu funktionieren als bei manch anderem Team.
Peter Sauber: Er funktioniert gut, aber das reicht noch nicht. Das Auto hat nach wie vor zuviel Widerstand und daran muss man arbeiten.
Bringt der erste Punkt auch etwas hinsichtlich Sponsoren?
Peter Sauber: Wenn man keine Punkte hat und nicht zuverlässig ist, ist das sicherlich hinderlich bei der Sponsorensuche. Aber wir sprechen nur mit seriösen Leuten, die wissen, dass man keine Momentaufnahme machen darf. Das Team ist seit 18 Jahren in der Formel und es ist wichtig, dass man sich auch die Geschichte ansieht - auch die Geschichte vor der Formel 1. Da hat ein Sponsor schon eine gewisse Garantie, dass der Erfolg wiederkommt.
Mehr erwartet von De la Rosa
Vom Niveau her haben sich die Piloten nicht viel gegeben?
Peter Sauber: Der Kamui hatte zum Schluss Probleme mit den Reifen. Sie waren komplett am Ende. Von Pedro de la Rosa hätte ich mir zu Mitte bis Ende des Rennens schon mehr erwartet, denn da war er langsamer als Kamui.
Im Gegensatz zu einem anderen Team haben die Fahrer ihren Kopf benutzt. Haben Sie etwas zu Ihnen gesagt?
Peter Sauber: Was Red Bull passiert ist, ist für einen Teamchef ein Albtraum. Für die Fans, die nicht involviert sind und die Medien ist solch eine Szene das Salz in der Suppe. Das ist ganz klar. Aber ich verstehe, dass sich die Verantwortlichen bei Red Bull darüber ärgern. So etwas sollte nicht passieren.
Wie haben Sie es gesehen?
Peter Sauber: Ich habe es gesehen, aber ich möchte das nicht kommentieren. Wenn ich vorne auf dem Kommandostand sitze, dann konzentriere ich mich auf unsere Autos und registriere nur, dass eines von zwei Red Bull-Autos fehlt. Welches, ist mir egal. Der Ausfall war unser Glück, das uns in sechs Rennen gefehlt hat. Wir haben in Sachen Glück noch einiges aufzuholen.
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