Im Gegensatz zu vielen anderen Strecken im Rennkalender ist der Sachsenring kein Kult-Klassiker für die DTM. Von ihrer Comeback-Saison 2000 bis 2002 veranstaltete die deutsche Traditionsrennserie vier Rennen auf dem Sachsenring, danach wurde die Strecke aufgrund von finanziellen Gründen aus dem Kalender genommen. Stattdessen gastierte man lieber in Spanien, Portugal oder Italien. Erst 2023 kam die DTM zurück nach Hohenstein-Ernstthal.

Der Sachsenring ist aber schon lange ein Fixpunkt im MotoGP-Kalender. Seit 1998 kommt die Motorrad-Weltmeisterschaft nach Sachsen, um den Großen Preis von Deutschland auszutragen. Auch der GT Masters ist seit 2007 ununterbrochen zu Gast in Ostdeutschland.
Das Layout des Sachsenrings

Der ursprüngliche Sachsenring war ein 8,7 Kilometer langer Straßenkurs, der durch die Umgebung von Hohenstein-Ernstthal führte. Aufgrund von mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und gestiegener Kosten entschied sich die DDR 1972, keine Weltmeisterschaften auf dem Sachsenring mehr auszutragen. 1996 wurde der Sachsenring neu eröffnet und seither einige Male umgebaut.
Heutzutage ist der Sachsenring eine permanente Rennstrecke. Er misst 3,671 Kilometer und, anstatt wie früher über 20 Kurven, gibt es heute 4 Rechts- und 10 Linkskurven, die gegen den Uhrzeigersinn befahren werden.

Die Original-Version war eine flüssige Naturrennstrecke und die Umbauarbeiten seit der Neueröffnung haben dazu beigetragen, dem "neuen" Sachsenring wieder so ein Gefühl zu verleihen. Ein Merkmal des Sachsenrings sind die beachtlichen Höhenunterschiede, die dem Kurs den Ruf einer Berg- und Talbahn einbrachten. Beim steilsten Punkt steigt die Strecke 10 Prozent, während das maximale Gefälle 12,8 Prozent beträgt.
Die Runde startet auf der insgesamt 780 Meter langen Start-Ziel-Geraden. Die markanteste Stelle auf dem Sachsenring ist der Abschnitt von Kurve drei bis fünf. Die Strecke ist hier geformt wie ein Omega. Nach der vierten Kurve erwarten die DTM-Fahrer sieben aufeinanderfolgende Linkskurven, die Reifen werden hier stark beansprucht.

Danach folgt die berüchtigte Kurve zwölf. Der schnelle Rechtsknick geht steil bergab und wird darum als "Wasserfall" bezeichnet. Die letzte Kurve, die Bergaufkehre "Queckenberg", erinnert an die berühmte Fuchsröhre auf der Nordschleife sowie an die alte Sachsenring-Streckenführung.