Seit 2001 ist die DTM zu Gast in den Niederlanden. Der Circuit Zandvoort war damals erst der zweite Auslandstopp für die deutsche Traditionsrennserie, nachdem sie 2000 wieder in Leben gerufen wurde. Nach einer vierjährigen Pause wurde der Dünenkurs 2023 wieder das Streckenrepertoire der DTM aufgenommen.

Das erste Rennen auf dem Circuit Zandvoort fand 1948 statt, damals war die Strecke knapp 4,2 Kilometer lang und hatte zwölf Kurven. Gefahren wurde auf Straßen, die im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Armee gebaut wurden. Zwischen 1952 und 1985 gastierte die Formel 1 mit Unterbrechungen an der Nordseeküste. Jedoch gab es immer wieder fatale Unfälle und die Rennstrecke erreichte oft nicht die nötigen Sicherheitsstandards. Der Große Preis der Niederlande 1985 war das letzte Formel-1-Rennen auf dem Circuit Zandvoort für die nächsten 36 Jahre.
Im Jahr 1989 wurde der Dünenkurs auf 2,5 Kilometer verkürzt. Zehn Jahre später fanden erneut Umbaumaßnahmen statt, die dem Circuit Zandvoort seine noch heute genutzte Form und Länge von 4,259 Kilometern verliehen.
Das Layout des Circuit Zandvoort

Der 4,259 Kilometer lange Kurs führt mitten durch die Dünen der Nordseeküste, nur einen Steinwurf vom Strand entfernt. Er hat 14 Kurven, lediglich 4 davon sind Linkskurven. Besonders auf dem neuen Teil geht es fast ständig auf und ab, was hohe Belastungen für Fahrer und Material bedeutet. Die geringe Streckenbreite verlangt bei Überholmanövern besonderes Geschick. Manche Kurven sind schwer bis gar nicht einsehbar, an anderen Stellen ist der Sand auf der Strecke eine Herausforderung.
Die lange Start-Ziel-Gerade auf dem Weg in die leicht überhöhte Tarzanbocht bietet auf dem Circuit Zandvoort die beste Überholmöglichkeit. In der 180-Grad-Kehre kommt es häufig zu Unfällen, die Kiesgräben bestrafen jeden noch so kleinen Track-Limit-Verstoß. Kurve zwei ist nach Wim Gerlach benannt, der 1957 zum ersten Opfer des Circuit Zandvoort wurde. Die Gerlachbocht ist seit sehr schlecht einsehbar. Bei Kurveneingang sind die Fahrer praktisch blind, weswegen sie viel Mut aufbringen müssen, um hier zu beschleunigen.

Kurve drei, die Hugenholtzbocht, ist die markanteste Stelle auf dem Circuit Zandvoort. Der Linksknick ist eine stark überhöhte Kurve mit 35 Prozent bzw. 18 Grad Steigung. Das macht einen Höhenunterschied von 4,5 Metern zwischen Innenlinie und Außenlinie. Unterschiedliche Linien führen in der schüsselartigen Biegung zu spannenden Manövern. Die Hugenholtzbucht ist seit Anbeginn Teil der Strecke und nach dem Direktor des Kurses Hans Hugenholtz benannt. Er designte ikonische Rennstrecken wie den Suzuka International Racing Course und Teile des Hockenheimrings.
Darauf folgt das Hochgeschwindigkeitsstück von Kurve vier bis acht. Den Anfang macht Hunserug, eine schnelle Rechtskurve mit leichter Steigung. Darauf folgt Slotemakerbocht, mit Highspeed rasen die Fahrer bis zum Höhepunkt des Hügels. Scheivlak ist eine der schnellsten Stellen der Strecke und auch ein schlecht einsichtiges Original, das den Fahrern viel Mut und Können abverlangt.
Es geht den Hügel wieder hinunter, bis man in der Mastersbocht ankommt. Die Strecke passt sich in diesem Abschnitt der Dünenumgebung an. Immer wieder geht es leicht hinauf und hinunter, was dem Circuit Zandvoort den Beinamen "Dünenachterbahn" verleiht. Erst bei Kurve neun wird wieder richtig gebremst. Bocht 9, eine langsame Rechtskurve, gefolgt von der genauso langsamen Linkskurve Bocht 10 sind technisch anspruchsvolle Stücke.

Nach einer längeren Geraden, die über eine Düne geht, kommt man zur Hans-Ernst-Schikane. Nach Kurve eins ist hier ein weitere Ort für Überholmanöver auf dem sonst eher überholfeindlichen Circuit Zandvoort. Nach einer kurzen Anfahrt muss für Kurve dreizehn der perfekte Bremspunkt gefunden werden. Es ist für die Rundenzeit besonders wichtig, hier gut hinauszukommen, um möglichst viel Speed in den letzten Streckenteil mitzunehmen.
Direkt nach Kurve dreizehn wartet Arie Luyendykbocht. Der langgezogene Rechtsbogen ist die letzte Kurve auf dem Circuit Zandvoort und ist fast gleich überhöht wie die Hugenholtzbocht. Hat man die letzten Dünen überstanden, fährt man wieder auf der 690 Meter langen Start-Ziel-Geraden.
