Rene Rast (Schubert-BMW) musste sich seinen Sieg am Sonntag in Zandvoort härter erkämpfen als es von außen den Anschein erweckte. Der dreimalige DTM-Champion kämpfte offenbar mit starken Kopfschmerzen. Rast fühlte sich derart angeschlagen, dass er nach der Podest-Zeremonie die Sieger-Pressekonferenz ausließ und sich stattdessen zunächst im Medical Center an der Strecke durchchecken ließ.
Laut eines ADAC-Sprechers wurde Rast im Anschluss in ein Krankenhaus ins rund 13 Kilometer entfernte Haarlem zu weiteren Untersuchungen eingeliefert.
Update - Grünes Licht: Rene Rast kann Krankenhaus verlassen
Update - Sonntag, 21:00 Uhr: Rene Rast hat am Abend von den Ärzten grünes Licht bekommen und darf noch heute das Krankenhaus verlassen. Das hat Motorsport-Magazin.com aus seinem privaten Umfeld erfahren. Es seien keine schwerwiegenden Verletzungen diagnostiziert worden, die ihm eine Abreise nicht ermöglichen würden. Rast soll mit Sicherheit nach Le Mans reisen können, um das bevorstehende 24-Stunden-Rennen in Angriff zu nehmen.
Die Untersuchung im Krankenhaus habe Rast "mit Blick auf seine Weiterreise nach Le Mans grünes Licht gegeben. Er hatte sich noch vor dem Rennstart den Kopf angestoßen", hieß es in einer BMW-Pressemitteilung am späten Samstagabend.
Rene Rast: Kopf vor DTM-Rennstart angeschlagen
"Ich habe mir den Kopf ein bisschen angestoßen", sagte Rast noch kurz nach dem Zieleinlauf am Sonntagabend bei ProSieben. "Deshalb war es mental und physisch nicht einfach. Ich musste mich konzentrieren und den Schmerz aushalten. Vor dem Start hatte ich zwei Kopfschmerztabletten eingeworfen." Zudem klagte Rast über ein leichtes Taubheitsgefühl in den Fingern.
Motorsport-Magazin.com weiß, was passiert ist: Kurz vor dem Rennstart wollte Rast - wie für Rennfahrer üblich - noch einmal eine Toilette aufsuchen. Auf dem Weg dorthin nahm er eine Abkürzung, schlug sich dabei den Kopf aber so stark an einem Zaunpfahl an, dass er wenig später über Übelkeit klagte. "Wir nehmen das ernst, weil Rene nächste Woche ja nach Le Mans zum 24-Stunden-Rennen reisen soll", sagte Schubert-BMW-Teamchef Torsten Schubert zu Motorsport-Magazin.com.
Rasts Teamkollege Marco Wittmann, der in seinem 200. DTM-Rennen den zweiten Platz belegte und Schubert-BMW einen Doppelsieg bescherte, waren die Probleme zunächst nicht bekannt. "Ich muss checken, was los ist", sagte der zweimalige Champion verdutzt während der Pressekonferenz. "Ich wusste nicht, dass er Probleme hatte." Beim Zieleinlauf im auf den späten Nachmittag verlegten Sonntagrennen trennten die beiden BMW-Piloten 1,1 Sekunden.
Wittmann bleibt Zweiter trotz nachträglicher Strafe
Nachdem Wittmann von Startplatz drei in Kurve 1 den zweiten Platz von Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) übernommen hatte, zogen er und Rast im Paarflug an der Spitze davon. Der Doppelsieg des BMW-Kundenteams Schubert war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Wittmann kassierte im Nachgang zwar eine 5-Sekunden-Ersatzstrafe für seinen Kontakt mit Aitken, bleibt aber Zweiter.
"Im ersten und zweiten Stint zog Rene davon und hatte die bessere Pace", sagte Wittmann. "Ich hatte keine Chance, ihm nahe zu kommen. Im letzten Stint (nach dem zweiten Boxenstopp) änderte sich das Bild. Ich konnte Rene angreifen und hatte eine bessere Pace. Ich wollte Druck ausüben und auf einen kleinen Fehler hoffen, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wir hatten beide eine extrem starke Pace und die Autos waren unglaublich!"

Rast nach Rekord-Pole zum Sieg in Zandvoort
Sicherlich wollte Wittmann den Schubert-Doppelsieg auch nicht mit einem unsicheren Überholmanöver gegen Markenkollege Rast riskieren. "Als Rennfahrer will man immer gewinnen, aber heute gab es nicht die Möglichkeit. Das Qualifying war der Schlüssel und da hatte Rene die Pole geholt."
Rast erzielte im vorgezogenen Qualifying am Freitagabend seine 26. Pole Position in der DTM und löste damit 'Mr. DTM' Bernd Schneider in dieser Kategorie ab. Was Rast dieser Meilenstein bedeutet, lest ihr in diesem Artikel:
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