Von der 26. Rekord-Pole zum 29. DTM-Sieg: Rene Rast (Schubert-BMW) hat dem Sonntagsrennen der DTM in Zandvoort deutlich seinen Stempel aufgedrückt. Der dreifache Champion gewann den zweiten Lauf auf dem niederländischen Formel-1-Kurs und feierte seinen ersten Sieg in der Saison 2025. Riesengroßer Jubel beim BMW-Team Schubert Motorsport: Doppelsieg dank Rast und Marco Wittmann auf dem zweiten Platz! Thomas Preining (Manthey-Porsche) komplettierte das Podium im sechsten Saisonrennen.
Rast und Jubilar Witmann in seinem 200. Rennen (Platz sieben in der ewigen DTM-Tabelle) fuhren in ihrer eigenen Liga. Beim Zieleinlauf nach 36 Runden hatte das dominante Duo 6,1 Sekunden Vorsprung zu Verfolger Preining. Rast und Wittmann trennten 1,1 Sekunden. "Rene hatte die bessere Balance im Auto", sagte Wittmann. "Im dritten Stint konnte ich attackieren, aber es hat nicht gereicht. Unter Markenkollegen fährt man auch nicht mit dem letzten Prozent. Heute war der Team-Erfolg wichtig."
Wittmann unter Beobachtung der Rennleitung
Aber: Wittmann stand nach Rennende unter Beobachtung der Rennleitung wegen seines Start-Kontakts mit Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari), der dem zweifachen DTM-Champion die wichtige zweite Position beschert hatte. Nach dem Samstagsrennen hatte es bereits einige nachträgliche Strafen gegeben. Wittmann erhielt nachträglich eine 5-Sekunden-Ersatzstrafe, behielt P2 aber mit fünf Tausendstelsekunden Vorsprung. Alle Infos dazu lest ihr in diesem Artikel:
Rast, der am Freitag Bernd Schneider als erfolgreichsten Qualifying-Piloten der Geschichte überholt hatte, führte das Rennen bei durchweg trockenen Bedingungen durchweg an. "Ich habe Kopfschmerzen, weil ich mir den Kopf ein bisschen angeschlagen habe", berichtete Rast allerdings. "Das war mental und physisch nicht einfach. Ich musste mich aber konzentrieren und den Schmerz aushalten."
Nach der ersten Boxenstopp-Phase blieb der 38-Jährige vor Teamkollege Wittmann in Führung. Mit frischen Reifen zog das Duo deutlich von Verfolger Preining davon. Rast ließ auch bei den zweiten Pflicht-Reifenwechseln 16 Minuten vor Schluss nichts anbrennen und kehrte mit ausreichend Vorsprung zu Wittmann auf die Strecke zurück. Wittmann holte zwar ordentlich auf, für einen sauberen Angriff reichte es jedoch nicht.
DTM Punktestand: DTM Gesamtwertung 2025 als Tabelle
Zandvoort: Drei DTM-Champions auf dem Podium
Manthey-Porsche-Pilot Preining hatte das Rennen vom fünften Platz aufgenommen und früh einen Platz gegen Jules Gounon gewonnen. Durch einen geschickten Undercut gegen Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) übernahm der Österreicher dann den dritten Platz. Mit Rast, Wittmann und Preining teilten sich drei frühere DTM-Champions das Podium. Aitken, der am Morgen noch beim Test zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans im Einsatz war und per Privatflieger nach Zandvoort zurückgekehrt war, konnte in der Schlussphase keinen Angriff starten und belegte Platz vier.
Maro Engel (Winward-Mercedes) zählte mit Platz fünf zu den heimlichen Siegern: Der AMG-Werksfahrer hatte das Rennen nur von P12 in Angriff genommen. Dahinter landete Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) an sechster Stelle und verteidigte seine Gesamtführung in der DTM-Tabelle vor dem neuen Zweitplatzierten Rast. "Kein einfaches Wochenende, aber wir haben das Beste draus gemacht", fand Auer. Jules Gounon (Winward-Mercedes), der amtierende Champion Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) und Arjun Maini (HRT-Ford) komplettierten die Top-10.
Ayhancan Güven (Manthey-Porsche), Sieger des regnerischen Rennens am Samstag, kam nicht über Platz zwölf hinaus. Jordan Pepper (GRT-Lamborghini), der ebenfalls auf den Titelgewinn schielt, sah nach einem frühen Reifenschaden nicht die Zielflagge. Fabio Scherer (HRT-Ford) konnte das Rennen wegen eines technischen Problems in der Einführungsrunde nicht aufnehmen.
DTM macht Pause - 24h-Marathon steht bevor
Die DTM begibt sich in eine knapp vierwöchige Pause bis zum nächsten Rennwochenende auf dem Norisring in Nürnberg (04.-06. Juli). Den meisten Fahrern wird allerdings nicht langweilig: Ab der kommenden Woche beginnt der kontrovers diskutierte 24-Stunden-Marathon mit den Rennen in Le Mans, am Nürburgring und Spa-Francorchamps an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden.
DTM Kalender 2025 - Rennen, Startzeit, Strecken
DTM in Zandvoort: So lief das Rennen am Sonntag
Die Startaufstellung: Rene Rast erzielte im vorgezogenen Qualifying am Freitagabend seine 26. DTM-Pole und löste damit Bernd Schneider als Rekordhalter ab. Dem BMW-Team Schubert gelang mit Rast und Teamkollege Marco Wittmann auf P3 das beste Qualifying-Ergebnis seit einer gefühlten Ewigkeit. Zwischen den beiden BMW M4 GT3 Evo landete Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken. Die Top-8 der Startaufstellung komplettierten Jules Gounon, Thomas Preining, Ben Dörr, Ayhancan Güven und Jordan Pepper.
Der Start: Während der Einführungsrunde kam der HRT-Mustang von Fabio Scherer nicht vom Fleck und musste zurück in die Garage geschoben werden. Rene Rast verteidigte die Pole Position souverän durch die ersten Kurven, während dahinter Marco Wittmann seinen Vordermann Jack Aitken angriff und ausgangs der ersten Kurve den zweiten Platz übernahm. Jordan Pepper fiel nach Kontakt mit Thierry Vermeulen (Verwarnung) mit einem Reifenschaden vom achten Platz bis ans Ende des Feldes zurück. Thomas Preining übernahm P4 nach einem Überholmanöver gegen Jules Gounon. Auch Ayhancan Güven und Ben Dörr tauschten die Plätze sechs und sieben.
Die erste Rennhälfte: Nach dem turbulenten Start tat sich eine ganze Weile nur wenig auf der Strecke. Zu den Gewinnern zählte Maro Engel, der seinen Winward-Mercedes vom zwölften bis auf den siebten Platz nach vorne wuchtete. In Runde 7, zwei Umläufe nach der Öffnung des ersten Boxenstopp-Fensters, bogen Thierry Vermeulen, Mirko Bortolotti, Tom Kalender, Maximilian Paul, Ricardo Feller, Nicolas Baert und Jordan Pepper ab.
In der folgenden Runde ließen Gounon von P5 (plus Penalty Lap wegen Speeding), Ben Dörr, Luca Engstler, Arjun Maini und Nicki Thiim neue Reifen aufziehen. Maro Engel von P5 und Morris Schuring folgten in Runde 10, während Arjun Maini und Ben Dörr mehrfach aneinandergerieten. Thomas Preining von P4 und Lucas Auer (P6) absolvierten in Runde 11 ihren Pflicht-Boxenstopp. Jack Aitken P3) und Ayhancan Güven (P4) reagierten im folgenden Umlauf.
Marco Wittmann bog an zweiter Stelle liegend in Runde 13 für seinen Reifenwechsel in die Boxengasse ab. Spitzenreiter Rene Rast reagierte in der 14. Runde, kehrte vor Wittmann auf die Strecke zurück und blieb mit 1,4 Sekunden Vorsprung vorne. Preining überholte dank seines Undercut-Stopps Aitken und übernahm die dritte Position. Engel, Auer und Engstler auf den Plätzen fünf, sechs und sieben machten während der ersten Boxenstopp-Phase ebenfalls weitere Positionen gut.
Der weitere Rennverlauf: In den folgenden Runden passierte nicht viel, während Rast und Wittmann an der Spitze immer weiter enteilten und als einzige 1:34er-Rundenzeiten fahren konnten. Das BMW-Duo vergrößerte den Vorsprung zum Drittplatzierten Preining auf 5 Sekunden. In Runde 24, 16 Minuten vor dem Zieleinlauf, öffnete sich das zweite Boxenstopp-Fenster (6 Minuten). Auer, Gounon und Schuring machten sofort den Anfang. Preining und Aitken (von P3 und P4) sowie Engstler, Bortolotti, Maini, Dörr und Paul folgten in Runde 25.
In Runde 26 legte Wittmann von P2 seinen zweiten Reifenwechsel ein. Auch Engel, Vermeulen, Güven, Feller, Thiim, Kalender, Glock und Baert bogen ab. Spitzenreiter Rast reagierte im 27. Umlauf und blieb nach der kritischen Outlap weiter in Führung. Engstler gewann P6 während der Stopps gegen Auer, während Vermeulen (Penalty Lap) den Porsche von Güven von der Strecke rempelte. In den Schlussminuten tat sich nicht mehr viel.
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