22 Stunden Verspätung hatte die MotoGP, doch am Montagabend war es soweit und das wegen Regens abgesagte Rennen in Katar konnte nachgeholt werden. Und dabei entspann sich beinahe wie erwartet ein Duell zwischen Casey Stoner und Valentino Rossi, obwohl es über die Distanz von gut 200 Metern geführt wurde. Vorne fuhr der Australier, dahinter versuchte der Italiener, die Lücke zuzumachen, die aufgegangen war, als Rossi nach dem Start einige Zeit hinter Jorge Lorenzo und Loris Capirossi fest gehangen war. Am Ende behielt Stoner die Oberhand, weil er jeder zeitlichen Kampfansage seines Kontrahenten etwas entgegenzusetzen hatte.

Valentino Rossi kämpfte, kam aber nicht ganz an Casey Stoner heran, Foto: Bridgestone
Valentino Rossi kämpfte, kam aber nicht ganz an Casey Stoner heran, Foto: Bridgestone

Als die Reifen des Italieners dann noch nachzulassen begannen, war es mit dem Angriff vorbei. Damit hieß es auf dem Podest wie im Training Stoner auf eins, Rossi auf zwei. Position drei ging an Jorge Lorenzo, der nur kurz zu kämpfen hatte, um dort zu landen. Andrea Dovizioso hielt den Spanier einige Runden auf Trab, musste schließlich aber abreißen lassen. Grund dafür waren auch hier die Reifen, denn Doviziosos Gummis ließen immer mehr nach, weswegen er immer weiter zurückfiel. Am Ende musste er sich gegen Colin Edwards verteidigen und verlor noch Position vier an den Amerikaner.

Untersuchung gegen de Angelis

Aufregung gab es um den Fahrer, der dahinter ins Ziel kam. Alex de Angelis wurde zwar als Sechster abgewunken, doch es lief bei Renn-Ende noch eine Untersuchung gegen ihn, weil er in der elften Runde Dani Pedrosa ein wenig unsanft gerammt hatte. Der Spanier zeigte trotz seiner Verletzungen viel Akrobatik und blieb sitzen, fiel danach aber zurück. De Angelis seinerseits rang Chris Vermeulen im Duell um Position sechs nieder, brauchte nach der Zieldurchfahrt aber eine Mitfahrgelegenheit, weil ihm in der Auslaufrunde das Benzin ausging - Yuki Takahashi half aus. Pedrosa fuhr schließlich in einer Gruppe hinter dem achtplatzierten Mika Kallio, der in seinem ersten MotoGP-Rennen eine solide Leistung ablieferte.

Nicky Hayden wurde am Ende immer schneller, Foto: Ducati
Nicky Hayden wurde am Ende immer schneller, Foto: Ducati

Der Repsol-Honda-Pilot hatte es mit Toni Elias und Randy de Puniet zu tun und war aufgrund seines nach wie vor rekonvaleszenten Knies ein wenig im Nachteil. Der Spanier wehrte sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, musste sich aber geschlagen geben, weswegen er hinter Elias und de Puniet Elfter wurde. Ebenfalls nicht ganz fit war Nicky Hayden wegen seines Sturzes im Qualifying. Gegen Ende des Rennens wurde er immer schneller und im letzten Umlauf drehte er seine schnellste Runde. So holte er sich noch Sete Gibernau und machte Pedrosa Druck, musste aber mit Position zwölf zufrieden sein. Gibernau wurde 13., durfte sich aber darüber freuen, dass er trotz seiner verletzten Schulter das Rennen durchgehalten hatte..

Melandri im Kies und schnell

Auch wenn er nur 14. wurde, so lieferte Marco Melandri ein beeindruckendes Rennen ab. In den Trainings und im Qualifying hatte der Italiener bereits gezeigt, dass die Hayate mehr kann als nur am Ende des Feldes zu fahren. Das wollte er anscheinend auch im Rennen zeigen und fuhr eingangs der zweiten Runde in den Kies, weswegen er das Feld von hinten aufrollen musste. Ein Sturz von Loris Capirossi in Runde acht half ihm ein wenig, genauso wie ein Ausritt von James Toseland in den Kies. Melandri zeigte aber gute Rundenzeiten, schnappte sich auch noch Niccolo Canepa und Takahashi, was ihn bis auf Rang 14 nach vorne brachte.