Es war lediglich eine Rumpftruppe, die am zweiten Testtag in Barcelona ausrückte, um wieder einmal wertvolle Erkenntnisse zu sammeln. Der Intensität des Reifenkampfes zwischen Michelin und Bridgestone in diesem Jahr ist es zu verdanken, dass die sechs verbliebenen Fahrer dabei ihre Aufmerksamkeit fast zu 100 Prozent auf den schwarzen Gummi richteten, der die Verbindung zwischen Maschine und Asphalt darstellt.

Die schnellste der inoffiziellen Zeiten fuhr dabei Nicky Hayden, der mit 107 Runden auch das umfassendste Programm des Tages hinter sich brachte und eigentlich von früh bis spät auf der Maschine saß - von ein paar Beratungspausen und einem Mittagessen einmal abgesehen. "Es war ein ermutigender Tag und wir haben das neue Chassis getestet. Man muss zwar die Leistung am Rennwochenende bringen, wenn es zählt, aber ich habe jetzt ein besseres Gefühl auf der Maschine und ich denke, es ist in einigen Bereichen definitiv eine Verbesserung", sagte er nach seiner schnellsten Runde auf Rennreifen in den vergangenen Tagen. Die Reifen kamen natürlich auch nicht zu kurz und neben einem Longrun, bei dem Hayden gute Konstanz feststellen konnte, wurde auch ein Qualifyier ausprobiert. "Wir wollen nicht nach Donington kommen und irgendwelche Überraschungen erleben."

Eine weniger gute Überraschung erlebte Casey Stoner, der die zweitschnellste Zeit auf Rennreifen fuhr. Denn zunächst kam er mit dem neuen 16 Zoll Hinterreifen von Bridgestone nicht so gut zurecht. "Wir haben dann die Einstellungen ein bisschen geändert und auch etwas am Vorderreifen und das hat das Gesamtpaket verbessert. Ich weiß aber nicht, ob wir sie [die 16 Zoll Reifen] in Donington verwenden werden oder nicht, aber sollten wir sie verwenden, dann haben wir ein besseres Verständnis dafür, was sie tun", sagte der Australier im Anschluss.

Casey Stoner musste ein paar Einstellungen ändern, um sich mit den 16-Zollern wohl zu fühlen, Foto: Ducati
Casey Stoner musste ein paar Einstellungen ändern, um sich mit den 16-Zollern wohl zu fühlen, Foto: Ducati

Chris Vermeulen war der Drittschnellste des Tages wenn er auf Rennreifen unterwegs war. Überraschenderweise konnte er mit Qualifyiern aber auch nicht schneller fahren als Nicky Hayden und blieb damit vier Zehntel hinter dem Weltmeister. Der vierte und letzte Stammpilot im Einsatz war Loris Capirossi, der sich nach seinen 50 Runden rund sieben Zehntel hinter Hayden fand. Neben diesen Vier waren noch Suzuki-Tester Nobuatso Aoki und Bridgestone Testfahrer Shinichi Itoh unterwegs, womit Hayden der einzige Michelin-Pilot war, der den zweiten Testtag nutzte.

Die inoffiziellen Zeiten des zweiten Testtages in Barcelona

Dies sind die Zeiten auf Rennreifen

1 Nicky Hayden Repsol Honda Team 1m 42.4s 107 Runden
2 Casey Stoner Ducati Marlboro Team 1m 42.76s 31
3 Chris Vermeulen Rizla Suzuki MotoGP 1m 42.9s 44
4 Loris Capirossi Ducati Marlboro Team 1m 43.09s 50
5 Shinichi Itoh Bridgestone MotoGP 1m 45.506
6 Nobuatso Aoki Suzuki 1m 46.00