Francesco Bagnaia erlebte nach dem Sieg im Sprint von Malaysia das nächste Debakel seiner Krisensaison 2025. Doch diesmal konnte der zweimalige MotoGP-Weltmeister nichts dafür. Auf sicherem Podestkurs musste der Italiener vier Runden vor Schluss die Box ansteuern und sein Motorrad abstellen.
Francesco Bagnaia verliert sicheres MotoGP-Podium vier Runden vor Schluss
Mit dem Sieg hatte 'Pecco' im Moment des Dramas nichts mehr zu tun. Alex Marquez hatte ihn früh auf dem Weg zum dritten Saisonsieg überholt. Auch Pedro Acosta konnte den Italiener nach langem Kampf niederringen. Dennoch war der dritte Rang sicher und nach den Nackenschlägen der letzten beiden Wochenenden als Erfolg zu werten gewesen.
Doch statt 16 Punkten gab es wieder einmal gar keine. Drei Runden vor Schluss blickte Bagnaia in Kurve 4 fassungslos auf den Hinterreifen seiner Ducati und musste das Gas rausnehmen. Daraufhin kroch er an die Box zurück. Die Mannschaft stellte sofort die Sichtwand vor seiner Maschine auf und begann die Untersuchung.
Michelin bestätigt Loch im Reifen: Druckverlust kostet Podium
Doch wir mussten nicht auf die Meldung von Ducati warten, um zu erfahren, welches Pech den 28-Jährigen heimsuchte. Gegenüber Sky Italia bestätigte Michelin-Sportchef Piero Taramasso nach dem Rennen: "Es war ein Reifenschaden in der Mitte des Hinterreifens, er hatte das Gefühl, dass sich das Motorrad seltsam verhielt. Als er an die Box zurückkam, haben wir den Druck gemessen und er lag bei 0,6 bis 0,7 [Bar]. Wir haben genau das Loch gefunden. Ein Stück Carbon oder etwas anderes hat es ausgelöst."

Zuvor war im Rennen einzig Pol Espargaro gestürzt. Ob es sich um ein Teil seiner KTM oder etwas anderes handelte, lässt sich nicht mehr genau ermitteln. Klar ist nur, dass einzig der Italiener das Pech hatte, sich ein Loch in den Reifen zu fahren. Bagnaia hatte den Druckverlust gespürt und letztlich richtig entschieden. Normalerweise ist hier ein Wert von mindestens 1,68 Bar vorgeschrieben. Dementsprechend war eine konkurrenzfähige unmöglich und die Sicherheit fraglich.
Francesco Bagnaia nimmt Reifenschaden hin: Kann passieren
Einige Zeit nach Taramasso bestätigte Bagnaia selbst den Sachverhalt. "Zu dem Reifenschaden gibt es eigentlich nichts zu sagen. Das ist etwas, das kann an einem Rennwochenende passieren, aber ehrlicherweise doch bitte nicht jetzt und an diesem Wochenende", seufzte der Italiener.
Tatsächlich passierte das Unglück für ihn schon deutlich früher als in Runde 17, aber erst dann bekam der Ducati-Pilot das volle Ausmaß zu spüren: "Ich habe die Leistungsfähigkeit von einer Runde auf die andere verloren. In den Daten zeigte sich, dass der Reifenschaden schon in Kurve 12 passierte. Ich konnte dann noch fünf weitere Runden fahren und ohne den Grund zu kennen, drehten die Reifen viel stärker durch und ich konnte es auf der Bremse nicht mehr kontrollieren. Das kam mir merkwürdig vor, weil ich die Reifen seit dem Start geschont hatte."
Letztlich musste er von einem Reifenschaden ausgehen. "Pedro überholte mich und die Schwierigkeiten wurden schlimmer. Ich konnte das Gas bis zum fünften Gang nicht mehr öffnen und da entschied ich mich, dass ich anhalten muss", kommentierte 'Pecco' seine Aufgabe. Von einer Pechsträhne in seiner Krisensaison wollte er aber nichts wissen. Ebenso gab es keinerlei Vorwurf an Michelin, wie er es in der Vergangenheit praktizierte. "Andere Fahrer wie Jorge Martin hatten viel mehr Pech als ich. So etwas kann passieren", hakte Bagnaia den Vorfall ab.
Bagnaia mit positiver Malaysia-Bilanz: Haben uns nach vorne gearbeitet!
Tatsächlich war das Fazit am Ende sogar positiv. "Obwohl es weniger Punkte als in Motegi waren, gehe ich doch mit einer klareren Idee hier weg. Wir werden sehen, wie es in Portimao läuft, aber hier haben uns nach einem schlechten Freitag nach vorn gearbeitet. In Motegi fühlte ich mich von Beginn an fantastisch auf dem Motorrad, und keiner wusste warum", reflektierte das Sorgenkind im Vergleich zum letzten erfolgreichen Wochenende in Japan.

Die Erfolge in Malaysia waren also kein Zufallsprodukt, sondern Ergebnis der Arbeit des Teams. Darauf will er nun trotz Ausfall aufbauen: "Hier haben wir daran gearbeitet und haben etwas gefunden, das besser funktionierte. Pole-Position, Sieg im Sprint und heute haben wir um das Podium gekämpft, vielleicht sogar um den Sieg. Mit Sicherheit ist das ein positives Wochenende."
Bagnaia steckte diesen Rückschlag vom Sonntag also gut weg. Die positive Grundstimmung des erfolgreichen Samstags blieb. Hier könnt ihr noch einmal nachlegen, wie er es zu Pole-Position und Sprint-Sieg brachte:



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