Nach vielen Jahren der Uneinsichtigkeit ist Yamaha mittlerweile klar geworden, dass mit dem traditionellen Reihenvierzylinder in der modernen MotoGP kein Stich mehr zu machen ist. Die Japaner arbeiten deshalb an einem V4-Motor, der 2026 dauerhaft zum Einsatz kommen soll. Sein Renndebüt wird das neue Triebwerk kommende Woche beim San-Marino-GP in den Händen von Wildcard-Starter Augusto Fernandez geben.

Fabio Quartararo verärgert: Warum so spät?

Yamahas Starpilot Fabio Quartararo hätte dann im folgenden Montagstest erstmals den V4 fahren sollen. Warum erst so spät? "Das frage ich mich auch", fauchte Quartararo zuletzt und plauderte aus, dass sein Arbeitgeber in der Entwicklung des neuen Motors um mehrere Monate hinter dem aktuellen Zeitplan hinterherhinke. "Ich hätte das Motorrad gerne schon früher getestet."

Einen Wunsch, den Quartararo am Donnerstag im Rahmen des Rennwochenendes in Barcelona noch einmal mit Nachdruck bei den Yamaha-Bossen platzierte. Und diese nahmen den Vorstoß ihrer langjährigen Speerspitze ernst. Quartararo wird schon am Montag bei einem Privattest in Barcelona seine erste Ausfahrt auf dem neuen Motorrad bekommen. "Ich werde da den V4 testen", bestätigte der Franzose am Freitagabend.

Yamaha kämpft um Gunst von Fabio Quartararo

Ob dieser Test Yamaha in der Entwicklung seines neuen Motors tatsächlich voranbringt, lässt sich schwer abschätzen. Klar ist aber, dass die Führungsebene rund um Paolo Pavesio aktuell alles versucht, um Quartararo bei Laune zu halten. Sein Vertrag läuft ja Ende 2026 aus und 'El Diablo' macht mittlerweile keinen Hehl mehr daraus, dass ein Wechsel dann für ihn eine Option ist - wenn Yamaha nicht liefert.

Was die Performance an den Rennwochenenden angeht, war das zuletzt definitiv nicht der Fall. Im ersten Rennen nach der Sommerpause - dem Grand Prix von Österreich - schlitterte Yamaha mit seinen vier Fahrern auf den letzten vier Plätzen in ein historisches Debakel. In Ungarn lief es mit den Rängen 10 (Quartararo), 12 (Miguel Oliveira), 13 (Alex Rins) sowie einem Ausfall für Jack Miller nur unwesentlich besser.

Und auch der Trainingsfreitag in Barcelona macht wenig Mut, alle vier Fahrer verpassten die Top-Ten und müssen so im Qualifying am Samstag bereits in Q1 ran. "Am Vormittag hatten wir eine unserer schlechtesten Sessions, am Nachmittag war es dann etwas besser", zog Quartararo ein knappes Resümee.

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