Im MotoGP-Sprint am Samstag war Alex Marquez in Spielberg auf Platz zwei noch klar erster Herausforderer von Überflieger Marc Marquez. Dass seine Aufgabe im Rennen am Sonntag deutlich schwieriger werden würde, war von Anfang an klar. Denn Alex Marquez musste dort aufgrund seiner Kollision mit Joan Mir im Tschechien-Grand-Prix eine Longlap-Penalty absitzen. Wie sehr diese Strafe sein Rennen beeinträchtigen würde, hatte der Gresini-Pilot im Vorfeld aber nicht geahnt.
Alex Marquez verliert durch Strafe über drei Sekunden
"Die Longlap ist hier so, so lang. In Brünn verlierst du beispielsweise 1,7 oder 1,8 Sekunden, hier sind es eher 3,6 Sekunden. Es ist also eher wie eine Double-Longlap-Penalty", analysierte Marquez im Nachhinein. Tatsächlich hatte er im Rennen beim Durchfahren der Strafschleife an der Außenseite von Kurve eins im Vergleich zu den Runden davor und danach rund 3,5 Sekunden verloren. Das war auch der Tatsache geschuldet, dass Marquez beim Zurückkommen auf die Strecke in den Verkehr geriet. Doch selbst beim Üben der Longlap ohne Verkehrsprobleme im Warm Up büßte er rund 3,2 Sekunden ein - ein mächtiger Brocken.
Eine Tatsache, die dem in der Weltmeisterschaft Zweitplatzierten gar nicht schmeckte. Diskussionen über mangelnde Konstanz in der Länge der Longlaps zwischen den einzelnen Strecken gibt es in der MotoGP schon lange. Von Motorsport-Magazin.com darauf angesprochen, kündigte Marquez einen neuen Vorstoß in diese Richtung an.
Alex Marquez: Spielberg-Longlap ist komplett falsch!
"Wir haben schon vor drei Jahren darüber geredet, also sollten theoretisch bereits alle Longlaps in etwa gleich lang sein. So lange du die Longlap nicht gefahren bist, ist dir aber nicht bewusst, wie lang sie wirklich ist. Hier kommt auch noch dazu, dass sie gefährlich ist. Wenn du in der Linkskurve einen Fehler machst, landest du mitten auf der Strecke, wie wir bei Jorge 2023 gesehen haben (Martin stürzte damals beim Durchfahren der Longlap, die aus einer engen Rechtskurve und einem folgenden Linksknick besteht, in dem Martin die Kontrolle über seine Ducati verloren hatte und samt Motorrad auf die Ideallinie schlitterte, Anm.). Diese Longlap ist also komplett falsch, aber so lange niemand etwas sagt, werden sie auch nichts ändern. Da müssen wir verbessern. Wir müssen auf solche Probleme aufmerksam machen", so Marquez.
Für ihn war das Rennen am Sonntag nach der Longlap-Penalty so gut wie gelaufen. Er war von Rang vier auf Platz 13 zurückgefallen. Weiter als bis auf Platz zehn schaffte er es in der Folge nicht mehr nach vorne. "Mit der 'Dirty Air' und der Hitze der anderen Bikes habe ich mich nicht wirklich wohlgefühlt", gestand Marquez später. "Ich bin es deshalb ruhig angegangen. Vielleicht hätte ich ein oder zwei Punkte mehr holen können, aber ich hätte auch viele verlieren können. Mir war es wichtiger, keine Fehler zu machen und ins Ziel zu kommen."
Alex Marquez trauert Spitzenresultat nach
Dass Marquez ohne Strafe deutlich weiter vorne gelandet wäre, steht außer Zweifel. Er selbst hat auch eine relativ konkrete Vorstellung davon, wo es für ihn hingegangen wäre: "Zwischen Platz zwei und vier. Das war heute unser Potenzial. Ich denke eher, dass es P4 als P2 geworden wäre, aber der vierte Platz war uns so gut wie sicher."
Nicht nur für Alex Marquez endete der Österreich-GP enttäuschend. Auch die Veranstalter in Spielberg haben einiges aufzuarbeiten. 117.560 Zuschauer bedeuteten einen dramatischen MotoGP-Negativrekord. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr in unserem Video:



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