Welche Rennen sollten unbedingt im Rennkalender der MotoGP stehen? Im Rahmen der Rückkehr des Kult-Kurses in Brünn wurden die Fahrer nach ihren Lieblingsstrecken gefragt. Dabei tauchen einige altbekannte Namen mehrfach auf, aber ein Fahrer findet auch mahnende Worte gegenüber den Klassikern.

Klassiker und ein neuer Kurs: Die Lieblingsrennen der MotoGP-Fahrer

"Mugello, Austin, Brünn, Malaysia, Phillip Island und Assen", antwortete Francesco Bagnaia, als er nach den sechs Pflicht-Strecken eines jeden MotoGP-Kalenders gefragt wurde. Es so weit einzugrenzen fiel dem zweifachen MotoGP-Weltmeister aber schwer: "Eigentlich auch noch Barcelona. Wir haben sicher mehr als sechs."

Der Circuit de Catalunya in Barcelona
Barcelona passte nicht mehr in Bagnaias Aufzählung, Foto: MotoGP

"Die sechs, auf denen ich am schnellsten bin, wären für mich Ideal", scherzte Brad Binder zunächst über die Frage. Auch in seiner ernsteren Antwort auf die Frage verbarg sich dann noch etwas Selbstironie: "Bei mir ist es eigentlich so ziemlich dasselbe wie bei Pecco [Bagnaia]. Du kannst mit Mugello, Philip Island und Assen nichts falsch machen. Für mich ist es auch in Brünn krass, das gefällt mir. Dann noch Jerez. Wenn ich eine sechste Strecke wählen müsste…mir gefällt das Layout in Amerika sehr, aber ich bin dort völlig nutzlos. Vielleicht würde ich das doch lieber auslassen."

Luca Marini: MotoGP-Strecken viel schöner als Formel-1-Kalender

Dass es sich bei Binders Aussagen vielleicht gar nicht so sehr um einen Witz handelte, zeigte dann aber Luca Marini: "Es ist wie Brad meint: Wenn du auf einer Strecke schnell bist, dann gefällt sie dir. Wenn nicht, dann würdest du sie lieber auslassen. Das hängt am Ende immer vom Motorrad und deinem Gefühl darauf ab. Meiner Meinung nach kannst du überall schnell sein."

Letztlich zählte aber auch der Honda-Pilot die üblichen Verdächtigen auf: "Zuerst einmal Mugello. Dann Misano, weil ich da mit dem Auto oder dem Rad hinfahren kann. Portimao, Phillip Island und auch Austin sind sehr schön. Und Brünn." Damit wurden mit Mugello, Phillip Island und Brünn drei flüssige und schnelle Klassiker von allen drei Piloten genannt. Von den neueren Strecken hat es den Piloten offenbar der Circuit of the Americas in Austin sehr angetan.

Mugello gilt als absoluter Klassiker, Foto: VR46 Media
Mugello gilt als absoluter Klassiker, Foto: VR46 Media
Marc und Alex Marquez fahren auf Phillip Island dem Meer entgegen
Philip Island hat außergewöhnlichen Meerblick, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ
Austin ist der Favorit unter den modernen Strecken, Foto: Ducati Media
Austin ist der Favorit unter den modernen Strecken, Foto: Ducati Media
Brünn feierte 2025 ein fantastisches Comeback, Foto: IMAGO / Icon Sportswire
Brünn feierte 2025 ein fantastisches Comeback, Foto: IMAGO / Icon Sportswire

Insgesamt hält Marini den MotoGP-Kalender aber fast durchweg für gut, und gibt der anderen Königsklasse bei der Gelegenheit gleich einmal einen mit: "Im Vergleich zur Formel 1 können wir uns sehr glücklich schätzen, denn wir haben eine Menge schöner Strecken. Ich glaube nicht, dass es da für mich sechs im speziellen gibt."

Francesco Bagnaia mahnt: Klassische Rennstrecken müssen an Sicherheit arbeiten

Damit es aber beim Vergnügen dieser Strecken bleiben kann, gibt es nach Bagnaias Meinung vor allem bei den Klassikern einiges zu tun. "Diese Strecken sollten wird weiterhin haben, aber es muss auch so sein, dass sie die Sicherheit weiterentwickeln müssen. Es gibt Strecken, wo wir meiner Meinung nach fahren müssen, wie Jerez, aber die Sicherheit ist dort nicht gut genug. Wenn du dort in Kurve 4 oder 7 stürzt, dann haben wir da zum Beispiel Alex Rins und Franco Morbidelli schon sehr schnell in den Air-Fences einschlagen sehen", lautet sein Appell.

In Jerez sind die Mauern oft zu nah, Foto: IMAGO / Graham Holt FocusXS
In Jerez sind die Mauern oft zu nah, Foto: IMAGO / Graham Holt FocusXS

Auch der Zustand des Belags ist ihm ein Anliegen: "Außerdem ist in Mugello und in Barcelona das Grip-Niveau sehr niedrig. Es gibt also ein paar Pflichtstrecken, auf denen die Sicherheit verbessert werden muss." Wie es geht, machte das erfolgreiche Comeback in Brünn vor. Dort schwärmten alle Piloten von der Modernisierung des Asphaltbandes. Aus einer Buckelpiste wurde ein Kurs mit fantastischem Grip. Bleibt Fahrern und Fans nur zu wünschen, dass auf den anderen klassischen Strecken ähnliche Arbeit geleistet wird.

Nun seid ihr gefragt: Welche Strecken dürfen in der MotoGP nicht fehlen? Sagt es uns in den Kommentaren!