Neben Jorge Martin und Luca Marini muss die MotoGP beim Klassiker in Mugello nicht noch auf weitere Stammfahrer verzichten. Die beiden Rookies Ai Ogura und Fermin Aldeguer bestanden am Donnerstag beide den Medizincheck und werden an den Start gehen.

Ai Ogura bereit für MotoGP-Comeback: Bein viel besser als erwartet

Beide Neulinge waren zuletzt angeschlagen. Ogura verletzte sich am Freitag in Silverstone am Schienbein. Eigentlich wollte der Trackhouse-Pilot bereits vor zwei Wochen in Aragon wieder auf seine Aprilia steigen, doch musste er diesen Einsatz dann doch absagen. Nun soll es aber funktionieren.

"Gut", meinte der stets etwas wortkarge Japaner auf die Frage, wie er sich fühle. "Nichts. Gegessen und geschlafen", lautete dann die Antwort zu seiner Vorbereitung auf den Italien Grand Prix. Letztlich konnte ihm dann doch etwas mehr entlockt werden und das klang positiv: "Es ist viel besser, als ich es erwartet hatte. Ich habe keine Schmerzen und die Beweglichkeit ist in Ordnung. Es ist eigentlich genauso wie das andere Bein. Also ist es in Ordnung. Aber wir müssen natürlich noch sehen, wie es dann auf dem Motorrad ist. Aber für das Alltagsleben ist alles normal."

Ogura ein Ausnahmefall: Kein Fan von Mugello

Training auf irgendeiner Art von Motorrad konnte er aber nicht absolvieren. Demnach wird der Freitag eine Fahrt ins Ungewisse. Eine Anpassung an seinen Zustand wird bei seiner Aprilia nicht durchgeführt: "Das Setup ist komplett das gleiche wie zuvor." Ein besonders guter Ort für das Comeback ist es für den Moto2-Weltmeister nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern findet er keinen Gefallen am malerischen Kurs von Mugello. "Diese flüssigen Kurse mit Highspeedkurven sind nicht meins", muss er zugeben. Er ist eher dafür bekannt, auf Stop-and-Go-Strecken zu glänzen. Ein gutes Ergebnis bei der Rückkehr wird also nicht leicht.

Ai Ogura ist kein Fan von Mugello, Foto: Trackhouse Media
Ai Ogura ist kein Fan von Mugello, Foto: Trackhouse Media

Das Schicksal seines letztjährigen Teamkollegen Sergio Garcia ließ Ogura übrigens kalt. "Es tut mir leid, aber das interessiert mich ehrlicherweise nicht", kommentierte der Japaner. Hier erfahrt ihr alles zum beispiellosen Abstieg des einstigen Moto2-Führenden:

Fermin Aldeguer erstmals mit Armpump konfrontiert: OP-Entscheidung bereits in Silverstone

Bei Fermin Aldeguer wurden in der Vorwoche gleich zwei Operationen durchgeführt. Zum einen zur Behandlung des MotoGP-Klassikers 'Armpump', zum anderen zur Fixierung einer alten Bruchverletzung in der linken Hand, die sich der Gresini-Pilot noch zu Moto2-Zeiten bei einem Unfall in Thailand zugezogen hatte. Am Donnerstag war er noch mit Bandage am Unterarm zu sehen.

Fermin Aldeguer erschien mit Bandage bei seiner Medienrunde, Foto: Motorsport-Magazin.com
Fermin Aldeguer erschien mit Bandage bei seiner Medienrunde, Foto: Motorsport-Magazin.com

"Es ist besser als zuvor, denn jetzt habe ich keine Probleme mit Armpump mehr", lächelte der jüngste Fahrer im Feld zunächst die Fragen weg. Dann gab er aber doch zu, dass es an diesem Wochenende nicht einfach für ihn wird: "Wir werden es morgen sehen, aber vielleicht sind wir dieses Wochenende ehrlicherweise nicht bei 100 Prozent. Nach so einer Operation braucht es Zeit. Ich habe noch eine Naht, aber es wird kein Problem sein, zu fahren."

Das Phänomen Armpump ist für den Rookie ein Neues: "In der Moto2 trat es manchmal auf bestimmten Strecken auf, aber in der MotoGP war es viel mehr." Nach Silverstone wurde daher die Entscheidung für die Operation getroffen. Besonders in Rechtskurven war er eingeschränkt, fuhr aber mit dem Problem noch in Aragon und das sehr überzeugend. Ein Podium im Sprint war das nächste Highlight in seiner noch jungen Karriere.

Teamkollegen Alex Marquez und Fermin Aldeguer (BK8 Gresini Racing MotoGP) feiern auf dem Podium
In Aragon überzeugte Aldeguer mit dem Sprint-Podium, Foto: IMAGO / Anadolu Agency

Aldguer brennt aufs Gresini-Heimspiel: Am Freitag schonen, um dann voll da zu sein

Im Gegensatz zu Kollege Ogura ist Aldeguer voller Vorfreude auf Mugello: "Das ist das Heimrennen für mein Team und Ducati. Da will ich mein Bestes geben. Es ist etwas Besonderes, auch weil es eine meiner Lieblingsstrecken im Kalender ist. In der Moto2 war ich hier schon gut." Er muss aber auch zugeben: "Körperlich ist das hier hart, aber das gilt gleichermaßen für alle Fahrer."

Dementsprechend hat sich Aldeguer auch schon einen Plan zurechtgelegt. "Ich werde morgen [am Freitag, Anm. d. Red.] nicht die gesamte Zeit pushen und das Problem mit dem Armpump managen. Dann gehe ich in den Rest des Wochenendes in der bestmöglichen Verfassung", verrät das Ducati-Talent. Obwohl er Mugello so liebt steht in seiner Vita als bestes Ergebnis ein zwölfter Rang aus der Moto2-Saison 2021. Dieses Resultat ist mit der GP24 sicherlich zu toppen, wenn der Arm hält.

Wie ihr den Klassiker in Mugello verfolgen könnt, das erfahrt ihr hier. Alle Infos auf einen Blick: