Das MotoGP-Paddock könnte schon bald prominenten Zuwachs aus dem Formel-1-Lager bekommen. Günther Steiner, bis 2023 Teamchef des Haas F1 Teams, liebäugelt mit einem Einstieg in die Königsklasse auf vier Rädern. Steiner war zuletzt mehrfach bei MotoGP-Rennen zu Besuch gewesen - nicht nur zum Spaß, wie sich jetzt herausstellte.
Günter Steiner: MotoGP-Investor bei Tech3?
Er denkt über einen Einstieg als Investor im Rennstall von Tech3 nach. Das bestätigte Teamchef Herve Poncharal am Donnerstag gegenüber 'Crash.net': "Wir haben mit Günther gesprochen. Er ist ein sehr netter und sehr direkter Kerl, was mir wirklich gut gefällt. Er könnte als Investor oder Minderheitsaktionär an Bord kommen, oder uns auch einfach nur bei der Sponsorensuche helfen."
Wie Poncharal verrät, ist Steiner nur eine von zahlreichen Persönlichkeiten beziehungsweise Institutionen, die Interesse an einem Engagement bei Tech3 zeigen. Die Zukunft des Rennstalls, der nach zwei Jahrzehnten Zusammenarbeit mit Yamaha 2019 zu KTM wechselte, war durch die wirtschaftliche Krise des österreichischen Herstellers zuletzt das Zentrum wilder Spekulationen.
Tech3 und KTM: Wie sieht der nächste MotoGP-Deal aus?
Der neue starke Mann des Unternehmens, Gottfried Neumeister, erklärte jüngst, dass man auch über 2026 gerne an der MotoGP-Weltmeisterschaft teilnehmen würde, allerdings nur, wenn das finanziell auch leistbar wäre. Poncharal wurden deshalb bereits Kontaktaufnahmen mit Honda und Yamaha über eine mögliche Zusammenarbeit angedichtet. Diese dementierte Poncharal nun entschlossen.
Der 68-jährge Franzose, der vor kurzem sein Amt als IRTA-Präsident zurückgelegt hatte, gestand aber auch, dass hinter der weiteren Zusammenarbeit mit KTM ein Fragezeichen steht: "Wir müssen jetzt abwarten und verstehen, wie KTM in Zukunft arbeiten wird. Das Unternehmen ist durch die Unterstützung von Bajaj jetzt gerettet, aber wir wissen nicht, wie die weitere Strategie aussieht: In welchem Umfang wollen sie zukünftig Motorsport betreiben? Wollen sie weiterhin zwei Teams in der MotoGP?"
Gespräche mit der KTM-Führungsebene rund um Motorsportchef Pit Beirer hat es diesbezüglich natürlich bereits gegeben: "Pit ist sehr offen mir gegenüber und dafür möchte ich ihm danken. Er hat mir mitgeteilt, dass sie weiterhin gerne vier Bikes hätten, mir aber nicht mehr diesen Deal anbieten können, wie wir ihn aktuell haben. Man muss ja nur meine Motorräder ansehen: Da steht ganz groß KTM drauf und noch größer Red Bull. Das wird es zukünftig nicht mehr geben. Ich muss deshalb zusehen, dass ich finanziell im grünen Bereich bleibe."
Dabei könnte ein Investor wie Günther Steiner eine große Unterstützung sein. Der Südtiroler, der durch seine direkte Art und seinen lockeren Umgang mit Schimpfworten in der Formel-1-Netflix-Serie 'Drive to Survive' Kultstatus erlangte, arbeitete nach seinem Aus beim Haas-Team unter anderem als TV-Experte für RTL und als Botschafter für den Miami-Grand-Prix. Steiner gilt aber auch als findiger Geschäftsmann. Das von ihm gegründete Unternehmen 'Fibreworks Components' hat sich auf die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von Verbundwerkstoffkomponenten für den Motorsport, die Luft- und Raumfahrt sowie medizinische Anwendungsbereiche spezialisiert.
Bereits Legendenstatus in der MotoGP hat Valentino Rossi. Der neunmalige Weltmeister musste genau vor 15 Jahren einen schweren Sturz wegstecken, der seine Karriere nachhaltig veränderte. Wir blicken zurück:



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