Ende 2024 war Jorge Martin noch der glücklichste MotoGP-Fahrer der Welt. In Barcelona hatte sich der damals 26-Jährige Spanier aus der Hauptstadt Madrid erstmals zum Weltmeister gekrönt und damit gleichzeitig MotoGP-Geschichte geschrieben. Nie zuvor war dies seit Einführung der Klasse im Jahr 2002 einem Privatfahrer gelungen. Doch nicht nur den Traum vom WM-Gewinn erfüllte sich Martin im zurückliegenden Jahr, er schaffte es auch endlich in ein Werksteam. Nachdem ihn Ducati nicht haben wollte, unterschrieb er kurzerhand bei Aprilia, um dort ein neues erfolgreiches Kapitel in seinem Leben zu beginnen.
Seit Martin Ende Januar verkündete, die MotoGP-Saison 2025 mit der Startnummer 1 angehen zu wollen, stürzte der inzwischen 27-Jährige jedoch in einen wahren Albtraum. Zwei schwere Stürze in der Saisonvorbereitung kosteten ihn Teilnahme an den ersten drei Rennwochenenden des Jahren und als er vor wenigen Tagen in Katar endlich zurückkehrte, folgte nach einem zunächst erfolgreichen Comeback im Grand Prix der nächste schwere Sturz. Die bittere Bilanz: 19 Knochenbrüche in 67 Tagen, im Schnitt also fast alle drei Tage eine neue Fraktur.
Jorge Martins Verletzungschronik der MotoGP-Saison 2025:
Sturz | Datum | Nummer | Bruch |
---|---|---|---|
Sepang-Test | 5. Februar | 1. | Mittelhandknochen rechts |
2. - 4. | Dritter, vierter und fünfter Mittelfußknochen links | ||
Supermoto-Training | 24. Februar | 5. | Speiche links |
6. | Unterer Teil des Radiusknochens links | ||
7. | Kahnbein links | ||
8. | Fernsenbein links | ||
Katar-GP | 13. April | 9. - 16. | Hintere Rippenbögen eins bis acht |
17. - 19. | Seitliche Bögen sieben bis neun |
Den Anfang allen Übels machte ein böser Highsider am 5. Februar, dem ersten Tag der MotoGP-Testfahrten in Sepang. Martin wurde nach rund anderthalb Stunden bei der Anfahrt zur engen Kurve zwei in hohem Bogen von seiner Aprilia geschleudert und schlug hart am Asphalt auf. Dabei zog sich der gerade 27 Jahre alt gewordene Weltmeister die ersten vier Frakturen zu: Bruch des fünften Mittelhandknochens an der rechten Hand sowie Brüche des dritten, vierten und fünften Mittelfußknochens am linken Fuß lautete die erste Zwischenbilanz.
Eigentlich schon wieder von diesen Verletzungen erholt, wollte sich Martin im Vorlauf zum Thailand-GP am 24. Februar dann einem körperlichen Funktionstest mit einer Supermoto-Maschine unterziehen. Dieser Plan ging jedoch nach hinten los und der Spanier stürzte erneut schwer per Highsider. Die Folge waren die nächsten vier Knochenbrüche: Eine komplexe Speichenfraktur, Frakturen des unteren Teils des Radiusknochens und des Kahnbeins in der linken Hand sowie eine ipsilaterale Fersenbeinfraktur am linken Fuß.
MotoGP-Comeback in Katar missglückt: Jorge Martin erneut schwer verletzt
Speziell der Kahnbeinbruch setzte Martin einige Wochen außer Gefecht, die Grands Prix in Thailand, Argentinien und Amerika fanden ohne ihn statt. Zwar noch mit Schmerzen ausgestattet, kehrte er in Katar allerdings zurück und legte lange Zeit auch ein ordentliches Comeback hin. Dann jedoch der nächste verhängnisvolle Sturz am Sonntag, den 13. April: Martin rutschte in der langgezogenen Dreifach-Rechtskurve auf den Kerbs weg und wurde vom nachfolgenden Fabio Di Giannantonio im oberen Rückenbereich getroffen. Der nächste Krankenhausaufenthalt offenbarte die Brüche neun bis 19: Acht Frakturen der hinteren Rippenbögen vom ersten bis zum achten und drei Frakturen der seitlichen Bögen vom siebten bis zum neunten. Zudem zog sich Martin auch noch eine Pneumothorax und eine Pleura-Schwellung zu, die allerdings nicht als Knochenbrüche zu klassifizieren sind.
Auch so aber eine verheerende Bilanz, mit der selbst verletzungsgeplagte Fahrer wie Marc Marquez, Miguel Oliveira oder Alex Rins nicht mehr mithalten können. Und das Krasse: Es ist für Martin nicht einmal das erste Mal, dass er sich so schwer verletzte. 2021 stürzte er in Portimao schon einmal verhängnisvoll, zog sich damals im Training zum Portugal-GP insgesamt sieben Knochenbrüche und eine Gehirnerschütterung zu. In Summe kommt Martin nach etwas mehr als vier Jahren MotoGP also schon auf 26 Knochenbrüche!
Inzwischen steht auch fest, dass Jorge Martin zumindest in Jerez wieder vom Fernseher zuschauen muss. Alle Infos zum aktuellen Gesundheitszustand des Spaniers findet ihr hier:
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