Vor einigen Tagen hatte MotoGP-Mastermind Gigi Dall'Igna noch gewarnt, wie sehr die Konkurrenz fahrerisch aufgerüstet hat. Der Ducati-Boss sah eine ernste Gefahr darin, dass mehrere Top-Leute aus seinem Stall abgeworben wurden. Sein Teamchef Davide Tardozzi leugnet diesen Fakt nicht, doch bleibt er unbesorgt. Seine Worte klingen eher wie eine Drohung an Aprilia, KTM & Co.
Ducati hat die Latte hochgelegt: Nicht einfach, noch besser zu werden
Ducati hat die dominanteste MotoGP-Saison der Geschichte hinter sich. Nur einen der 20 Grands Prix und drei der 20 Sprints konnten die Desmosedicis 2024 nicht gewinnen. Meistens bestand sogar das gesamte Podium aus Ducati-Fahrern. Dass die Latte damit selbst sehr hochgelegt wurde, ist Tardozzi bewusst: "Wir müssen uns im Winter Zeit nehmen, die richtigen Schritte zu gehen. Denn das 2024er Motorrad war wirklich konkurrenzfähig und da wird es nicht so einfach, da noch Fortschritte zu erzielen."
Dazu hat sich auch die Konkurrenz verstärkt, und Ducati damit geschwächt. Der Weltmeister, zwei weitere Spitzenfahrer und mit Pramac sogar ein ganzes Team wurden vom Klassenprimus abgeworden. Der Teamchef ist sich dessen sehr wohl bewusst: "Sie werden auf Fahrerseite sehr stark aufgestellt sein im nächsten Jahr. Die zwei Aprilia-Jungs, Bezzecchi und Jorge [Martin], werden sehr hart pushen. Vinales und Bastianini werden das Fahrerpersonal bei KTM verbessern." Gewarnt ist der 65-Jährige also durchaus: "Wir haben die Antennen ausgefahren."
Tardozzi unbesorgt: Werden schwer zu schlagen sein!
Und dennoch hinterlässt das alles recht wenig Eindruck bei ihm - bedrohlich wenig. Beim Blick auf die eigene Mannschaft sind die Abgänge für ihn schnell verkraftet: "Wir haben ein paar Top-Leute zu den anderen Herstellern ziehen lassen, aber am Ende glaube ich ehrlicherweise, dass wir das Dreamteam haben. Pecco [Bagnaia] und Marc [Marquez] sind unglaubliche Fahrer und wir werden eine gute Zusammenarbeit zwischen beiden managen." Beim Test in Valencia deutete sich zumindest bereits an, dass die beiden technisch in die gleiche Richtung gehen.
Rein statistisch sind sie ohnehin die ultimative Paarung im Feld. Marc Marquez und Francesco Bagnaia vereinen acht MotoGP-Titel und 91 Siege auf sich. Da kann nicht nur keine andere Paarung, sondern das gesamte Feld nicht mithalten. Die restlichen 20 Stammfahrer der Saison 2025 kommen auf drei Titel und 62 Siege.
Und so sieht Tardozzi im Gegensatz zu seinem Boss keinen Anlass für Tiefstapelei. Stattdessen gibt es die klare Ansage: "Wir werden das Team sein, dass es nächstes Jahr zu schlagen gilt. Mir ist klar, dass andere Marken sich beim Technikpersonal und beim Fahrer-Line-Up verstärkt haben, aber am Ende glaube ich, dass das Ducati-Motorrad und das Ducati-Werksteam nächstes Jahr schwer zu schlagen sein werden."
Was meint ihr? Ist Tardozzi ein bisschen zu überheblich, oder schätzt er die Lage einfach realistisch ein? Kann Ducati 2025 angegriffen werden? Sagt es uns in den Kommentaren.
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