Francesco Bagnaia sorgte zuletzt mit einem Interview für etwas Aufregung im MotoGP-Paddock. Der Weltmeister meinte, dass seine Paarung mit Marc Marquez im Ducati-Werksteam auch in einem Desaster enden könnte. Natürlich wurde der Spanier im Vorfeld des Rennens in Spielberg dazu befragt.

Honda-Platzhirsch Marquez erlebt neue Situation

Marc Marquez saß in der Pressekonferenz direkt neben seinem künftigen Teamkollegen, als Bagnaias Aussagen zur Sprache kamen. Nach einem kurzen Grinsen wies der Spanier daraufhin, dass er eine Situation, wie sie 2025 kommen wird, noch nie erlebt hat: "Für mich wird das eine neue Erfahrung. Bei Honda war meine Erfahrung immer, den Spitzenplatz in der Garage zu verteidigen. Mit Jorge Lorenzo und Joan Mir kamen zwei Weltmeister. Es war aber eine andere Situation, denn ich kannte das Motorrad besser."

Marc Marquez und Joan Mir im Österreich-GP 2023
Bei Honda war Marquez stets vor den Teamkollegen, Foto: Repsol

Tatsächlich hatten seine beiden Landsmänner bei Honda nicht den Hauch einer Chance gegen Marquez. Lorenzo beendete seine Karriere nach nur einer Saison als sein Teamkollege. Mir kämpft mit den Japanern weiter, aber mit dem unterlegenen Motorrad ist kaum etwas möglich. Bei Ducati hingegen steht das beste Bike des Feldes und Platzhirsch Bagnaia fährt dort in diesem Jahr um seinen dritten Titel in Serie.

Keine Spur von Eskalationsgedanken: Lernen von und Zusammenarbeit mit Bagnaia

Diese Umstände sind natürlich auch Marquez nicht entgangen: "Jetzt wird es neu. Pecco [Bagnaia] ist die Referenz bei Ducati. Er hat die Nummer 1 und eine Menge Erfahrung. Ich werde daher von ihm lernen müssen, wie er fährt. Natürlich kann ich seine Daten einsehen, aber in derselben Garage ist das noch einmal etwas anderes."

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Von dem Risiko einer möglichen teaminternen Eskalation zwischen zwei Alphatieren war nichts zu hören. Ganz im Gegenteil, Marquez betonte den Teamgedanken: "Ich hoffe wir können uns gegenseitig helfen. Wenn wir beide konkurrenzfähig sind, dann wird das die größte Hilfe sein, das Niveau in der Garage anzuheben." Angesichts des Fahrer-Exodus bei Ducati hin zur Konkurrenz von Aprilia und KTM werden die beiden Werksfahrer wohl die einzigen Titelkandidaten für das aktuell so dominante Werk sein.

Wer soll 2024 Weltmeister werden? Marquez fühlt für 2025 vor

Im Sinne der angestrebten guten Zusammenarbeit gab es dann auch noch Ungewöhnliches vom erfolgshungrigen Marquez zu hören. Die vier Top-Fahrer Ducatis (Marquez, Bagnaia, Martin und Bastianini) wurden gefragt, welchen Weltmeister sie gerne hätten, wenn sie selbst es nicht schaffen sollten. Während die anderen drei mit dieser Frage nicht so recht etwas anfangen konnten, meinte der sechsfache Weltmeister wie aus der Pistole geschossen: "Für mich wäre es Pecco, denn er wird mein nächster Teamkollege sein. Ich hätte gerne den Weltmeister in der Garage."