Fabio Quartararo kam im Valencia-Test am Dienstag nicht über einen zwölften Platz hinaus. Der Franzose drehte insgesamt 63 Runden auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia und testete die neue Yamaha-M1 für die kommende Saison ausgiebig. Doch die Begeisterung des Franzosen nach Abschluss der letzten Runden des Jahres hielt sich in Grenzen. "Ich habe mehr erwartet, um ehrlich zu sein", seufzte Quartararo vor den versammelten Journalisten.

Das Problem, welches der WM-10. an der Yamaha-M1 seit Jahren bemängelt, ist die fehlende Motorenpower. Auch der neue Prototyp der Japaner stellt keine signifikante Verbesserung in dieser Hinsicht dar. "Der Motor ist eigentlich identisch geblieben, er ist vielleicht minimal besser", erklärte 'El Diablo'. Dies lässt sich auch anhand von Zahlen belegen: Der Topspeed des Franzosen lag beim Valencia-Test bei 332 km/h. Spitzenreiter waren Francesco Bagnaia (Ducati) und Brad Binder (KTM) mit jeweils 337 km/h.

Quartararo vermisst sein Jahren eine Topspeed-Steigerung seiner M1, Foto: LAT Images
Quartararo vermisst sein Jahren eine Topspeed-Steigerung seiner M1, Foto: LAT Images

Quartararo: Wir sind immer noch weit weg

Yamaha war mit einigen weiteren Neuerungen auf den Valencia-Test vorbereitet. So wurden Quartararo und Neu-Teamkollege Alex Rins auch ein neues Chassis und eine neue Aerodynamikverkleidung vorgesetzt. "Wir hatten heute wirklich viel zu tun", berichtete Quartararo. "In Sachen Aerodynamik haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, wir hatten weniger mit den Wheelies zu kämpfen. Aber leider waren die neuen Teile auch schwerer, weil sie noch nicht aus Carbon gefertigt sind. Wenn du mehr Aerodynamikteile verwenden willst, dann brauchst du auch mehr Motorenpower - und genau diese vermissen wir. Wir sind immernoch weit weg von den anderen Herstellern, wir sind noch lange nicht dort, wo wir sein wollen", stellte der 24-Jährige klar.

Yamaha trat beim Valencia-Test mit neuem Aerodynamikpaket an, Foto: LAT Images
Yamaha trat beim Valencia-Test mit neuem Aerodynamikpaket an, Foto: LAT Images

Quartararo hatte in der Vergangenheit immer wieder ein Umdenken seines Arbeitgebers gefordert und eine Arbeitsweise verlangt, die sich mehr an denen der europäischen Werke orientiert. Auf die Frage, ob eine neue Mentalität Yamahas erkennbar sei, antwortete Quartararo. "Ich glaube ja. Ich denke schon, dass sie die Mentalität geändert haben. Wir kommen den Europäern [Ducati, KTM und Aprilia, Anm.] langsam näher. Das müssen wir auch tun." Dennoch stellt der Franzose seinem Arbeitgeber eine Deadline, in der die Japaner die neue Mentalität unter Beweis stellen müssen.

Quartararo: Es wird sich zeigen, ob sie ihre Mentalität geändert haben

"Wichtiger wird es von Anfang Februar bis Juli. Da wird es entscheidend sein, dass Bike weiterzuentwickeln. Da brauchen wir schnelle Updates für das Motorrad, da wird sich zeigen, ob sie ihre Mentalität wirklich geändert haben", meinte Quartararo.

Mit der Motorenleistung ist der Franzose noch unzufrieden, Foto: LAT Images
Mit der Motorenleistung ist der Franzose noch unzufrieden, Foto: LAT Images

Nach der Winterpause startet die MotoGP im Februar in Sepang und Katar weitere Testfahrten vor dem Saisonbeginn Anfang März. Dank der neuen Concession-Regelungen, die die MotoGP verabschiedet hat, ist Quartararo nun berechtigt auch bei den 'Shakedown'-Tests drei Tage mehr zu testen als in der Vergangenheit üblich. Neben Quartararo werden auch Teamkollege Alex Rins sowie die Honda-Piloten und etliche Testfahrer der MotoGP in Sepang beim 'Shakedown' vertreten sein.

Über die Chance der Extratestarbeit zeigte sich Quartararo erfreut. "Ich will Rennen gewinnen und schnell sein. Wenn ich mehr testen muss, um das zu erreichen, dann mache ich das gerne", so Quartararo. "Wir müssen wirkllich hart arbeiten und wir brauchen eine konkrete Idee, wie wir uns verbessern können."