Eigentlich war es seit Wochen ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, seit vergangenem Sonntag steht es auch offiziell fest: Pedro Acosta wird im kommenden Jahr als amtierender Moto2-Weltmeister in die MotoGP-Klasse aufsteigen. Ein zweiter Platz im Malaysia Grand Prix hinter dem dominanten Fermin Aldeguer, der in der nächsten Saison ebenfalls in der Königsklasse starten könnte, genügte dem KTM-Nachwuchspiloten, um den Titelgewinn vorzeitig klarzumachen. Mit 19 Jahren und 172 Tagen ist Acosta der jüngste Moto2-Weltmeister aller Zeiten, in den Vorgänger-Kategorien der mittleren Klasse war nur MotoGP-Legende Dani Pedrosa jünger.
Zwei Jahre zuvor hatte der künftige GasGas-Pilot und Teamkollege von Augusto Fernandez bereits die Moto3 in seiner Rookie-Saison gewonnen, 2020 wurde er mit einer Siegquote von 50 Prozent Champion des Red Bull Rookies Cup. Damit erinnert der 19-jährige Rennfahrer aus dem spanischen Mazarron stark an einen seiner Landsleute, der den kleinen Klassen seinerzeit einen ähnlich dominanten Stempel aufdrückte: Marc Marquez. Der heutige MotoGP-Superstar wurde 2012 ebenfalls mit 19 Jahren Moto2-Weltmeister und gewann im Folgejahr gleich in seiner Rookie-Saison den WM-Titel in der Königklasse. Fünf weitere Weltmeisterschaften sollten zwischen 2014 und 2019 folgen.
Ob Acosta ähnlich einschlagen kann? Dann wird sich in der kommenden Saison zeigen. Dass das KTM-Nachwuchstalent jedoch Superstar-Potenzial hat, ist selbst seinem Vorgänger klar. "Ich habe das schon in einem Tweet gesagt, den ich nach seinem ersten Moto3-Rennen [Katar 2021, Anm.] verfasst habe. Ich weiß nicht mehr, was ich genau geschrieben habe, weil ich verletzt zuhause auf der Couch saß, aber Pedro ist gut, richtig gut. Das zeigt er und die Zahlen sprechen letztlich für sich", lobte Marquez in Malaysia, kurz nach dem Titelgewinn seines spanischen Kollegen.
Marc Marquez: Acosta kann viele Weltmeisterschaften gewinnen
Die Zahlen Acostas sprechen tatsächlich für sich: Zwei WM-Titel in unterschiedlichen Klassen, 16 Siege in 54 Rennen (Siegquote von 29,6%), 27 Podien (Quote von 50%), fünf Pole Positions und zehn schnellste Rennrunden. Kaum ein anderer MotoGP-Pilot konnte in den vergangenen Jahrzehnten nach nur drei Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaft ähnlich gute Statistiken vorweisen. Marquez, selbst einer dieser Ausnahmefahrer, ist sich daher sicher: "Pedro wird in die MotoGP kommen und für viel Gesprächsstoff sorgen. Er kann und ich glaube er wird eine Ära in der MotoGP prägen."
Ein großes Kompliment also, das der nächstjährige Gresini-Pilot da aussprach. Sieht Marquez seine eigene Regentschaft in der Königsklasse damit endgültig als beendet? "Ich will ihm keinen Druck machen, denn ich selbst habe das immer gehasst", winkt der gebürtige Katalane ab. "Jeder Fahrer hat seine Ära, seine Jahre und seine Momente. Es gibt keinen Endgegner, aber niemand überdauert die Zeit. Doohan hatte seine Zeit, Rossi hatte seine Zeit, Lorenzo und Stoner hatten ihre Zeit. Dann kam ich und es werden wieder andere kommen. Quartararo, Bagnaia, Acosta: Einer von ihnen wird viele Weltmeisterschaften in der MotoGP gewinnen - derjenige, der seine Sache am besten macht.
diese MotoGP Nachricht