Jetzt ist es offiziell: Die Zusammenarbeit von Marc Marquez und Honda endet nach elf gemeinsamen Jahren in der MotoGP 2023. Das verkündete die Honda Racing Corporation am Mittwochnachmittag um 14 Uhr in einer Presseaussendung.

Marquez und Honda haben sich demnach auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Es sei im Interesse beider Parteien, fortan getrennte Wege zu gehen, um die jeweiligen Ziele erreichen zu können, ist in der Presseaussendung zu lesen. Außerdem wünsche die Honda Racing Corporation Marc Marquez alles Gute für seine Zukunft.

Marc Marquez zu Gresini: Auswirkungen auf die gesamte MotoGP (06:08 Min.)

In den elf gemeinsamen MotoGP-Jahren haben Marc Marquez und Honda sechs Fahrerweltmeistertitel gewonnen. Fünf Mal konnte man mit Marquez die Triple Crown, also die WM-Titel in der Fahrer-, Team- und Konstrukteurswertung gewinnen. 59 Rennsiege machen Marquez zum erfolgreichsten Honda-Piloten in der Geschichte der Königsklasse. 101 Mal stand er auf dem Podium und holte 64 Pole Positions.

Marquez dankte Honda auf seinen Social-Media-Kanälen: "DANKE für diese großartige Reise! Elf gemeinsame Jahre. Wir haben unvergessliche Momente geteilt - Sechs WM-Titel, fünf Triple Crowns, 59 Siege, 101 Podien und 64 Poles. Lachen, Weinen, Freuden, harte Momente aber das Wichtigste: Eine einzigartige und nicht zu wiederholende Beziehung. GETRENNT, ABER IMMER ZUSAMMEN. #Danke."

2024 wird Marc Marquez in der MotoGP für Gresini Ducati an den Start gehen. Dieser Transfer ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, nach der Trennung von Honda aber reine Formsache. "Gresini hat eine freie Ducati und wenn Marc Marquez anklopft, gehört sie ihm", verriet Gresinis Marketingdirektor Carlo Merlini zuletzt in Japan.

Dass es für Marquez und Honda wohl keine gemeinsame Zukunft mehr geben würde, bahnte sich spätestens im Frühsommer 2023 an, als der Mann aus Cervera nach einem holprigen Saisonstart mit großen Ambitionen an seine Lieblingsstrecke Sachsenring kam - und dort in ein Desaster fuhr. Fünf Mal stürzte Marquez an einem Wochenende, zog sich mehrere Verletzungen zu und verpasste die Rennen zum Deutschland-GP und der Dutch TT eine Woche später. Für Marquez war es bereits die zweite Verletzungspause 2023, nachdem er sich im Auftaktrennen von Portimao Frakturen an der Hand zugezogen und die folgenden drei Grands Prix verpasst hatte. Endgültig von einem Abschied aus dem Honda-Lager dürfte Marquez der Misano-Test Mitte September überzeugt haben, bei dem eine erste Ausfahrt auf dem 2024er-Prototypen äußerst enttäuschend verlief.

Bei Gresini Racing wird Marquez einen Einjahresvertrag als Teamkollege von Bruder Alex erhalten. Auf technischer Ebene muss er sich wohl mit einer Vorjahresmaschine, also einer Ducati Desmosedici GP23 begnügen. Es sei denn, Ducati rüstet in Anbetracht des Kalibers Marc Marquez noch einmal auf. Was bereits beschlossen wurde: Marquez wird seine Mannschaft rund um Crewchief Santi Hernandez nicht zu Gresini mitbringen. Hiergegen legte Ducati ein Veto ein. Denn ein erneuter Wechsel von Marquez nach nur einer Saison - etwa ins KTM-Lager - scheint wahrscheinlich. Und der Hersteller aus Borgo Panigale hat kein Interesse daran, mit Geheimnissen ausgestattete Techniker direkt weiter zur Konkurrenz zu schicken.