Maverick Vinales fährt in der Saison 2023 bisher von Enttäuschung zu Enttäuschung. Seit seinem zweiten Platz beim Saisonauftakt in Portimao geht nichts mehr zusammen beim Spanier. Dies galt bis zuletzt allerdings auch für das Aprilia-Werksteam im Allgemeinen. In Assen setzte Aleix Espargaro aber zum Befreiungsschlag an und holte als Dritter sein erstes Podest der Saison, obwohl er sogar einen angebrochenen Flügel am Bike hatte.
Vinales hingegen erlebte eine erneute Enttäuschung. Im Sprint fuhr er noch auf Rang sieben ins Ziel, im Rennen stürzte er schon nach drei Runden. Selbst auf seiner absoluten Lieblingsstrecke in Assen, auf der er im Vorjahr sein erstes Aprilia-Podest einfuhr, wollte nichts zusammengehen. Dennoch war Vinales nach dem Rennen nicht niedergeschlagen: "Wir müssen weitermachen, die Limits dieses Bikes auszuloten. Das [der Sturz, Anm. d. Red.] kann da passieren. Ich startete mit einer Killer-Mentalität und pushte wie die Hölle."
Trotz gerade einmal sieben Punkten aus dem Triple-Header Mugello, Sachsenring und Assen sieht der Spanier Fortschritte: "Wir müssen dazulernen und das Bike verstehen. Wir haben in Mugello und am Sachsenring dazugelernt und haben bald das zusammen, was wir brauchen. Ich bin ehrlicherweise ganz glücklich über dieses Rennwochenende. Es war richtig gut." Sein Drei-Runden-Auftritt stimmte ihn positiv: "Ich fühlte mich sehr gut und ich konnte Leute beim anbremsen in Kurve 1 überholen. Das Bike funktionierte gut." Den Sturz hatte er nicht kommen sehen: "Ich habe die Front verloren. Es gab keinerlei Vorwarnung."
Vinales hofft auf Rückenwind nach bisherigem Desaster
Trotz seit Wochen fehlender Resultate ist der 28-Jährige überzeugt vom Potential seiner RS-GP: "Wenn wir das Maximum aus unserem Bike holen, dann können wir vorne mitkämpfen." Doch eine Sache musste er dann doch als klare Schwäche eingestehen: "Wir müssen uns immer noch im Qualifying mit den Reifen verbessern, da sind wir noch weit von unserer Bestform entfernt." Viele seiner Ausfälle und schlechten Ergebnisse erklärt er sich auch durch äußere Umstände wie Wetter oder Gelbe Flaggen. Die Quali-Pace hingegen habe Aprilia in der eigenen Hand.
Letztlich ließ Vinales doch durchblicken, dass die aktuelle Misere an ihm nagt: "Ich hoffe wirklich, dass wir in der zweiten Saisonhälfte etwas Rückenwind haben. Es war bisher, auch hier mit dem Flügel [der bei Aleix Espargaro abgebrochen war, Anm. d. Red.], ein Albtraum." Dieser Erkenntnis ließ er aber auch gleich eine Kampfansage folgen: "Wir kommen stark zurück. Mental sind wir sehr stark und wir wissen, dass wir eine Menge Potential haben." Dieses Potential wird Aprilia endlich ausschöpfen müssen. Zwei Podestplätze nach acht Rennen sind bisher weit unter den Erwartungen, die starke Testfahrten im Winter geschürt hatten.
diese MotoGP Nachricht