Lukas Tulovics Moto2-Saison kommt einfach nicht in Fahrt. Der einzige deutsche Starter in der Motorrad-Weltmeisterschaft konnte sich beim Klassiker in Assen erneut keine Punkte sichern, nachdem er beim Heimrennen am Sachsenring eine Woche zuvor gestürzt war. Mit Platz 16 und damit einen Rang hinter Teamkollege Darryn Binder belegte der 23-Jährige in der Motorrad-Kathedrale den undankbarsten aller Plätze.

Im Rennen hatte der Nachfolger von Marcel Schrötter bei Intact GP aus dem Nichts ein gravierendes Problem: "Ich hatte endlich einen guten Start und gute erste paar Kurven. Ich konnte ein, zwei Plätze gutmachen. Dann habe ich mir allerdings schwergetan. Ich hatte nicht dasselbe Vertrauen in die Front wie das ganze Wochenende zuvor. Es war schwerer, das Motorrad zu stoppen und ich hatte nicht das Vertrauen beim Anbremsen in die Kurven. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Kontrolle über das Vorderrad verliere, wenn ich noch mehr versuche." Einen Sturz wie eine Woche zuvor beim Heimrennen konnte Tulovic so vermeiden, aber Punkte waren weit weg. Auf Binder fehlte nur ein Platz, aber es klaffte ein Abstand von fast 10 Sekunden.

Besonders bitter war dies, weil Tulovic eigentlich gute Pace gezeigt hatte. Doch als es darauf ankam, war diese nicht mehr da: "Bis zum FP3 bin ich wirklich zufrieden, da war ich mit 0,8 [Sekunden] wirklich so nah an der Spitze wie noch nie zuvor. Ich habe es im Qualifying dann leider nicht gut zusammengebracht." Da es trotz der guten FP3-Zeit nicht zum Einzug in Q2 reichte, musste er in Q1 ran. Dort deutete sich schon an, was am Sonntag folgte. Tulovic verpasste die ersten vier Plätze um einen Rang und eine Zehntel. Starplatz 19 war die Folge.

Es folgte das ebenso bittere Rennen. Tulovic bleibt jetzt nur die Analyse: "Ich hoffe, dass wir herausfinden, woran es gelegen hat, um dann gestärkt aus der Sommerpause zurückzukommen." Trotz der Pleite bleibt der Deutsche optimistisch und richtet sich an seiner gezeigten Pace auf: "Das Potential ist da, das habe ich im dritten Training gezeigt. Aber es muss einfach konstanter werden." In sechs Wochen endet die Sommerpause in Silverstone (4. bis 6. August). Dort wird Tulovic versuchen, sein Potential vom Training in Qualifying und Rennen zu bringen.