Durch die Comebacks von Enea Bastianini, Miguel Oliveira und Raul Fernandez war das MotoGP-Grid 2023 in Mugello erstmals seit dem Saisonstart in Portimao fast wieder komplett. Einzig Pol Espargaro fehlt beim Italien-GP noch verletzt und wird weiterhin von Jonas Folger ersetzt. Zumindest 21 der 22 Stammfahrer sollten in Mugello aber wieder an den Start gehen.

Nach dem Trainingsfreitag ist aber klar: Daraus wird nichts. Denn Joan Mir muss sich nach einem Sturz im 2. Training vom restlichen Wochenende zurückziehen. Der Spanier war etwa zur Sessionhalbzeit in Turn 1 abgeflogen, nachdem ihm das Vorderrad eingeklappt war. Mir klagte anschließend über starke Schmerzen in der rechten Hand und ließ sich im Medical Center von den MotoGP-Ärzten untersuchen.

Dort wurde ein kleiner Knochenbruch am fünften Finger festgestellt. Die MotoGP selbst verkündete zunächst, dass sich Mir am Samstagvormittag nach dem Freien Training nochmal einer Untersuchung unterziehen würde. Am Freitagabend klärte das Repsol Honda Team jedoch über das vorzeitige Aus für den Weltmeister von 2020 auf. In einer Pressemitteilung schrieb der Rennstall: "Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und der anspruchsvollen Natur der Strecke von Mugello haben Joan Mir und das Repsol Honda Team beschlossen, sich aufgrund der Verletzung an seiner rechten Hand vom weiteren Verlauf des Rennens zurückzuziehen."

Damit setzt sich Mirs miserable MotoGP-Saison 2023 nahtlos fort. In den ersten sechs Rennwochenenden erzielte der Honda-Neuling lediglich fünf Punkte und liegt hinter den Ersatzfahrern Dani Pedrosa, Jonas Folger, Danilo Petrucci und Michele Pirro auf WM-Rang 23. Der Sturz in Mugello war bereits sein Zwölfter in diesem Jahr - schon jetzt einer mehr als in der gesamten letzten Saison. Nach einem Highsider im Sprint von Termas de Rio Hondo hatte Mir auch schon den Argentinien-GP mit einer Gehirnerschütterung auslassen müssen.

Ob der Honda-Pilot kommende Woche in Deutschland wieder am Start sein wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar. Der Italien-GP stellt jedenfalls den Auftakt zu einem finalen Triple-Header dar, der über den Sachsenring in zwei Wochen noch nach Assen führt, ehe sich die MotoGP in die Sommerpause verabschiedet.