Marc Marquez sorgte zuletzt mit der juristischen Saga um seine Strafe für reichlich Diskussionen, obwohl er aufgrund seiner Handverletzung seit dem Portugal GP keine Rennen mehr fuhr. In Le Mans kann der Honda-Star bei seinem Comeback nun wieder für sportliche Schlagzeilen sorgen, doch der Spanier drückte die Erwartungshaltung gleich einmal: "Ich bin sehr glücklich, zurück zu sein. Ich kann von diesem Wochenende nicht viel erwarten, ich bin eineinhalb Monate lang kein Motorrad gefahren. Ich werde versuchen wieder einen Rhythmus aufzubauen, wenn ich auf mein MotoGP-Bike steige."
Vor allem sein körperlicher Zustand ist noch nicht wie gewünscht: "Die nächsten drei Wochen sind dazu da, meine Physis wieder aufzubauen. Mit einer Handverletzung ist es schwierig im Fitnessraum Gas zu geben und seine Form aufrechtzuerhalten." In drei Wochen hat die MotoGP dann ihr nächstes Gastspiel in Mugello. Le Mans ist also mehr eine Art Reha-Rennen für den sechsfachen Champion.
Nicht nur körperliche Herausforderung in Le Mans: Test des Kalex-Chassis geplant
Doch stellt sein Comeback nicht nur einen Test für Marquez' Körper dar: "Ich werde auch für Honda arbeiten, da ich den wichtigen Test in Jerez verpasst habe. Also werde ich die Dinge hier ausprobieren." Gemeint ist damit vor allem das mittlerweile berüchtigte Kalex-Chassis, welches Testfahrer Stefan Bradl am Montag nach dem Jerez-Rennen erstmals testen durfte. Die Honda-Mitarbeiter dürfen es weiterhin nicht als ein Kalex-Produkt bezeichnen.
Marquez will sich nun selbst ein Bild machen: "Es ist sicher nicht die beste Herangehensweise, das während eines Rennwochenendes zu machen. Aber es ist die Zeit, es zu tun, denn danach sind drei Wochen Pause, um daran zu arbeiten. Wenn das Wetter passt, werde ich es im ersten Training testen." Auch HRC-Teammanager Alberto Puig bestätigte den geplanten Test des Kalex-Chassis: "Wir brauchen einfach mehr Informationen, denn in Jerez konnte nur Stefan es ausprobieren und dann stürzte er. Jetzt haben wir Joan [Mir, Anm. d. Red.] und Marc hier, um es auszuprobieren."
Marquez beschwört mentale Stärke: Schritt für Schritt zurückkämpfen
Prinzipiell zeigte sich Marquez mit seinem Weg zum Saisonstart zufrieden, doch dann passierte ihm der Fehler mit dem Unfall gegen Miguel Oliveira in Portimao: "Im letzten Winter habe ich gut arbeiten können, das war mein erster Winter ohne Verletzung seit einer langen Zeit. Ich konnte mich gut auf das erste Rennen vorbereiten und es fühlte sich gut an, obwohl wir im Wintertest und beim ersten Rennen Probleme hatten. Als es darauf ankam, waren wir aber da. Im Qualifying, im Sprint und auch in den ersten beiden Runden des Rennens, aber unglücklicherweise für uns packte ich den Hammer aus und holte mir eine erneute Verletzung."
Der Superstar der MotoGP will den erneuten Rückschlag so schnell wie möglich abschütteln: "Ich pushe weiter und bin mental vorbereitet. Wenn solche Dinge passieren, dann ist es schwer motiviert zu bleiben, aber am wichtigsten ist es, die Routine aufrecht zu erhalten und so schnell wie möglich zurückzukehren. Ich werde nun Schritt für Schritt versuchen auf gute Pace zu kommen." Wie schnell diese Schritte sein werden, muss sich erst noch zeigen. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass Marquez vor einem Comeback tiefstapelt und dann mit guten Rundenzeiten überrascht.
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