Honda erlebte in Jerez erneut ein desaströses MotoGP-Wochenende. Der Aufholbedarf des japanischen Herstellers ist gewaltig. Der Montagstest in Jerez ist für Honda deshalb von besonders großer Bedeutung. Und die einstigen MotoGP-Dominatoren kamen auch mit einer großen Neuerung zum ersten Testtag während der laufenden Saison.

Testfahrer Stefan Bradl, der am Rennwochenende in Jerez schon mit einer Wildcard am Start war, testete erstmals den von Kalex entwickelten Rahmen für die Honda RC213V. Dieser Rahmen hätte ursprünglich bereits Anfang April getestet werden und im Erfolgsfall schon beim Grand Prix von Amerika in Austin zum Einsatz kommen sollen.

Daraus wurde aber nichts. Die Premiere verzögerte sich. Honda ließ das neue Chassis zunächst in die Firmenzentrale nach Japan liefern, wo genaue Prüfungen im Hinblick auf Steifigkeit beziehungsweise Flexibilität des neuen Bauteils durchgeführt wurden. Diese scheint der Rahmen bestanden zu haben und kam so am Montag zum Einsatz.

Von außen betrachtet sind die Unterschiede zum bisher verwendeten Chassis minimal. Wie groß die Unterschiede in puncto Fahrbarkeit und Performance sind, wird sich zeigen. Bradl stürzte jedenfalls nach rund vier Stunden am Testtag in Jerez. Seine Maschine war zu diesem Zeitpunkt auch mit einem neuen Aerodynamikpaket bestückt.

Stefan Bradls Motorrad mit der neuen Verkleidung an der Front, Foto: Motorsport-Magazin.com
Stefan Bradls Motorrad mit der neuen Verkleidung an der Front, Foto: Motorsport-Magazin.com

Schwacher Saisonstart für Honda

Ob alleine das Kalex-Chassis Honda aus der größten Krise seiner MotoGP-Geschichte befreien kann, ist aber fraglich. Die ersten vier Rennwochenenden der Saison 2023 verliefen mit Ausnahme einer heroischen Performance von Alex Rins in Austin und einzelnen Glanzlichtern durch Marc Marquez beim Auftakt in Portimao äußerst bescheiden. In der Fahrer-WM liegen die Stammfahrer Alex Rins, Takaaki Nakagami, Marc Marquez und Joan Mir auf den Rängen 8, 17, 19 und 20. In der Herstellerwertung belegt man nur Platz vier, in der Teamwertung rangiert das Repsol-Werksteam sogar auf der letzten Position.