Wie schon das Sprintrennen am Vortag musste am Sonntag auch das Hauptrennen der MotoGP in Jerez nach einem Startcrash in der zweiten Kurve mit einer Roten Flagge unterbrochen werden. Nachdem am Samstag Franco Morbidelli mit Alex Marquez kollidiert war, war im Spanien GP der zweite Yamaha-Pilot Auslöser des Unfalls: Fabio Quartararo.

Der Franzose wurde beim Anbremsen auf Turn 2 zwischen Marco Bezzecchi [Innenseite, Anm.] und Miguel Oliveira [Außenbahn, Anm.] eingeklemmt. Dabei kollidierte Quartararo leicht mit der VR46-Ducati von Bezzecchi, verlor die Kontrolle über seine Yamaha M1 und stürzte. Oliveira wurde vom Bike des Franzosen getroffen und crashte ebenfalls.

Auf dem Weg in das Kiesbett wurde der Portugiese kurzzeitig zwischen den beiden Motorrädern eingeklemmt und anschließend heftig durchgeschüttelt. Er landete äußert unsanft auf seiner linken Schulter und musste noch an der Unfallstelle behandelt werden. Nach einigen Minuten wurde Oliveira per Trage in einen Krankenwagen gebracht und anschließend zu einem Check-Up in das Medical Center verfrachtet.

Dort diagnostizierten die MotoGP-Ärzte eine Ausrenkung des Oberarmknochens der linken Schulter, die noch im Medical Center wieder eingerenkt werden konnte. Anschließende erste Untersuchungen zeigten zunächst keine Knochenbrüche beim Portugiesen. Bei weiteren Checks im Krankenhaus von Jerez de la Frontera kam jedoch ein kleiner Bruch im linken Oberarmknochen zum Vorschein, wie das RNF Team am Montag mitteilte. Der Portugiese wird im Verlauf der Woche noch weiter untersucht werden.

Longlap-Penalty für Fabio Quartararo

Quartararo hatte deutlich mehr Glück. Er musste beim Verlassen der Unfallstelle zwar gestützt werden, kam aber weitestgehend unverletzt davon. Das neugestartete Rennen konnte er nur wenige Minuten nach dem Crash schon wieder aufnehmen. Dort musste der Yamaha-Pilot dann aber eine Longlap-Penalty absolvieren, weil ihn die Stewards als hauptschuldig für den Unfall sahen. Eine Entscheidung, die selbst Razlan Razali überraschte. Im Interview bei 'ServusTV' ordnete der Teamchef von Oliveira die Kollision noch als "Rennunfall" ein.

Fabio Quartararo kam beim Unfall glimpflich davon, Foto: LAT Images
Fabio Quartararo kam beim Unfall glimpflich davon, Foto: LAT Images

Besonders bitter für RNF: Bereits beim Saisonauftakt in Portimao war Oliveira unverschuldet zu Sturz gekommen. Damals hatte ihn Marc Marquez in der dritten Runde des Portugal GP torpediert. Beide Fahrer verletzten sich, Oliveira musste den Grand Prix von Argentinien auslassen. Ob er in zwei Wochen [12. bis 14. Mai, Amn.] in Frankreich starten kann, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.