Irrer Spanien-Grand-Prix für die MotoGP! Francesco Bagnaia und Brad Binder liefern sich ein Duell bis zur letzten Kurve, das Bagnaia trotz einer Strafe - er musste sich um eine Position zurückfallen lassen - schließlich für sich entscheidet. Jack Miller komplettiert das Podium. Bagnaia übernimmt damit auch die WM-Führung, 22 Punkte vor dem gestürzten Marco Bezzecchi und 25 Zähler vor Binder.
Das Rennen in Jerez wir nach einem Startcrash von Fabio Quartararo und Miguel Oliveira zunächst abgebrochen. Oliveira muss mit einer ausgerenkten Schulter ins Medical Center, Quartararo wird für den Zwischenfall mit einer Longlap-Penalty bestraft, die er aufgrund inkorrektem Passierens ein zweites Mal absitzen muss.
Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Jerez
Lange studiert Bagnaia den Führenden Binder, vier Runden vor Schluss macht der Ducati-Star aber schließlich ernst. Mit einem blitzsauberen Manöver geht er in der Zielkurve an Binder vorbei und verteidigt die Spitzenpositionen gegen den auch in der Schlussphase pfeilschnellen Südafrikaner souverän.
MotoGP Jerez: Der Rennfilm
Die Startaufstellung: 1. A. Espargaro, 2. Miller, 3. Martin, 4. Binder, 5. Bagnaia, 6. Pedrosa, 7. Oliveira, 8. Zarco, 9. Marini, 10. Vinales, 11. Nakagami, 12. A. Marquez, 13. Bezzecchi, 14. Morbidelli, 15. Di Giannantonio, 16. Quartararo, 17. R. Fernandez, 18. Rins, 19. Bradl, 20. Mir, 21. A. Fernandez, 22. Folger, 23. Lecuona, DNS Bastianini
Start: KTM zeigt wie schon im Sprint am Samstag wahre Raketenstarts, Jack Miller und Brad Binder schießen von den Plätzen zwei und vier aus auf die ersten beiden Ränge. Dahinter reihen sich Jorge Martin, Aleix Espargaro, Francesco Bagnaia und Dani Pedrosa ein.
Wenig später wird das Rennen aber abgebrochen. Marco Bezzecchi und Fabio Quartararo geraten in Turn 2 aneinander, Quartararo kommt zu Sturz und räumt Miguel Oliveira ab. Beide Fahrer bleiben liegen. Quartararo kann mit etwas Unterstützung das Kiesbett auf eigenen Beinen verlassen. Oliveira ist bei Bewusstsein, wird aber ins Medical Center gebracht, wo eine ausgerenkte Schulter festgestellt wird.
Das Rennen wird, von 25 auf 24 Runden verkürzt, neu gestartet. Die Startpositionen entsprechen dem ursprünglichen Grid. Alle Fahrer dürfen laut Reglement erneut teilnehmen. Oliveira ist nach dem Crash aber natürlich nicht mehr mit dabei und Quartararo wird für den Zwischenfall mit einer Longlap-Penalty bestraft.
Restart: Auch der vierte Start an diesem Wochenende geht an KTM. Binder schießt vor Miller in Führung, dahinter liegen Martin, Aleix Espargaro, Bagnaia und Luca Marini. Quartararo kommt von Startplatz 16 auf P11 nach vorne, WM-Leader Bezzecchi verliert drei Plätze und ist nur noch 16.
1. Runde: Bagnaia schnappt sich innerhalb von drei Kurven Aleix Espargaro und Martin - P3 für den Weltmeister.
Alex Rins kommt zu Sturz, kann das Rennen zunächst noch fortsetzen, kommt dann aber an die Box und gibt auf.
2. Runde: Joan Mirs Horrorwochenende geht weiter. Er stürzt wie schon am Sprint am Samstag und ist aus dem Rennen.
Jack Miller bremst sich in der Zielkurve an Binder vorbei und übernimmt die Führung.
4. Runde: Nun bremst Binder in der Zielkurve Miller aus und liegt wieder an der Spitze.
Quartararo fährt seine Longlap-Penalty und verliert drei Positionen - P14 für ihn.
5. Runde: Miller geht in Turn 6 etwas weit, Bagnaia presst sich auf der Innenbahn hart durch. Kurz ist auch Martin vorbei, doch diese Position kann sich Miller zurückholen.
6. Runde: Miller verliert in Turn 6 eine weitere Position an Martin. In der Zielkurve kontert der Australier aber mit voller Härte, holt sich Platz drei zurück und schickt Martin weit. Der verliert somit auch Platz vier an Aleix Espargaro.
Die Stewards vermelden unterdessen, dass Quartararo seine Longlap nicht korrekt abgesessen hat. Er muss sie erneut befahren.
8. Runde: Bagnaia muss sich um eine Position zurückfallen lassen. Er macht das nach Kurve eins. Miller somit wieder Zweiter vor Bagnaia.
Quartararo ist erneut in der Longlap und fällt auf Platz 16 zurück.
10. Runde: Miller geht in Turn 6 einmal mehr weit, Bagnaia ist auf der Innenbahn kurz in Front, aber in der folgenden Linkskurve hat Miller die bessere Linie und behält Platz zwei.
12. Runde: Martin schnappt sich in Kurve sechs Aleix Espargaro und ist neuer Vierter.
13. Runde: Aleix Espargaro vermasselt Turn 6 erneut und verliert auch den fünften Rang an Johann Zarco.
15. Runde: Bagnaia schnappt sich vor der Zielkurve Miller, der zuvor weit gegangen war, und ist damit neuer Zweiter. Sieben Zehntelsekunden liegt er hinter Binder.
17. Runde: Zarco crasht in Turn 5 aus dem Rennen. Er lag auf Platz fünf.
Nur eine Kurve später stürzt Bezzecchi auf P9 liegend.
20. Runde: Bagnaia ist nun der schnelle Mann im Feld. Er klebt am Hinterrad von Binder.
21. Runde: Bagnaia führt! Er drückt sich in der Zielkurve an Binder vorbei.
24. und letzte Runde: Binder versucht alles, kommt an Bagnaia aber nicht mehr vorbei.
Vinales muss mit einer gerissenen Kette aufgeben.
Ziel: Bagnaia gewinnt 0,221 Sekunden vor Binder. Miller komplettiert das Podium. Martin wird Vierter vor Aleix Espargaro und Marini. Pedrosa landet auf dem starken siebten Rang, gefolgt von Alex Marquez und Nakagami. Quartararo wird nach zwei Longlap-Penaltys Zehnter vor Teamkollege Morbidelli. Di Giannantonio belegt P12 vor Augusto Fernandez. Stefan Bradl wird 14., den letzten Punkt holt Raul Fernandez. Jonas Folger kommt auf P17 ins Ziel.
Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Jerez
Francesco Bagnaia (Sieger, Ducati): "Ich bin sehr glücklich. Der Fortschritt, den wir im Verlauf dieses Wochenendes gemacht haben, ist der Beste, der uns je gelungen ist. Am Freitag war ich in Problemen mit dem Gefühl für den Vorderreifen. Gestern war es dann schon besser, aber heute war es unglaublich gut. Mein Team hat noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Heute war alles perfekt. Wir haben die Reifen gut gemanagt und bei schwierigen Bedingungen gewonnen. Nach zwei Nullern, versuchte ich zu verstehen, ob ich es noch kann. Heute zu gewinnen ist großartig. Danke an mein Team, sie haben einen unglaublichen Job gemacht."
Brad Binder (Zweiter, KTM): "Es ist fantastisch, dass ich das Hauptrennen mal wieder beenden konnte. Das ist mir in den letzten beiden Rennen nicht gelungen. Das ist heute ein solider Podestplatz. Es war schön, das Rennen anzuführen. Ich dachte, ich hätte den Job erledigt, aber ich ging zu hart mit dem Hinterreifen um. Den habe ich wohl ein bisschen zu sehr gekocht. Es ist jetzt nun mal so. In der letzten Runde fuhr ich meine schnellste, um doch noch Pecco [Bagnaia, Anm. d. Red.] zu erwischen. Hut ab vor ihm, er hat einen großartigen Job gemacht und mich die ganze Zeit unter Druck gesetzt. Danke an mein Team und alle, die uns unterstützen."
Jack Miller (Dritter, KTM): "Dafür musste ich hart arbeiten, das war ein langes Rennen. Mit der erneuten roten Flagge musste ich mich erst wieder sammeln und versuchte, es nochmal zu machen. Mir ist dann ein guter Start gelungen. Mitte des Rennens hatte ich Probleme mit dem Reifen auf der rechten Seite, besonders vorne. Dann weiß ich nicht wie, aber wir haben gegen Rennende richtig schnelle Runden fahren können. Ich kam trotzdem nicht näher, denn sie taten dasselbe. Brad fuhr großartig und Pecco auch. Das war schönes Racing und ich bin froh, dabei sein zu dürfen. Ich bin sehr dankbar erstmals für KTM auf dem Podest zu stehen, das ist ein großartiges Gefühl."
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