Früher als erwartet kommt Stefan Bradl zu seinem ersten MotoGP-Renneinsatz 2023. Eigentlich war dieser mit einer Wildcard für den Spanien-Grand-Prix Ende April in Jerez geplant. Da Marc Marquez nach dem Argentinien-GP aber auch das Rennwochenende in Austin aufgrund seiner Daumenverletzung verpasst, wird Bradl beim Amerika-GP als Ersatzpilot aufgeboten.

"Ich möchte Marc alles Gute für seine Genesung wünschen. Wir als Honda brauchen ihn zurück auf der Strecke", sagt Bradl. "Den Circuit of the Americas wieder zu fahren, wird interessant. Ich war dort letztmals 2016 im Einsatz und jetzt habe ich die Chance, die 2023er-Version der RC213V auf einer ganz anderen Art von Strecke zu fahren, als das bislang in diesem Jahr der Fall war."

Bradls Arbeit beschränkte sich bislang hauptsächlich auf Testfahrten am engen und technischen Circuito de Jerez - kein Vergleich zum breiten und teilweise sehr schnellen Circuit of the Americas. Besonders interessant wird sein, mit welchem Rahmen Bradl in den Amerika-GP geht. Denn in den vergangenen Tagen testete er das von Kalex entwickelte Modell in Jerez.

Offizielle Informationen von Honda zum Ergebnis der Testfahrten gibt es nicht. Das Live-Timing aus Jerez wies Bradl aber auf zwei unterschiedlichen Maschinen aus, wobei er im direkten Vergleich auf dem als 'HRC 2' registrierten Motorrad um fast eine Sekunde schneller war als auf dem Bike mit dem Namen 'HRC 1'. Wahrscheinlich ist, dass hier Vergleichstests zwischen dem bisherigen und dem neuen Rahmen durchgeführt werden. Welche Maschine die schnellere ist, weiß man aber nicht. "Wir konnten in Jerez einige Dinge ausprobieren", hält sich auch Bradl selbst bedeckt.

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Stefan Bradl: Starke Bilanz in Austin

Für Bradl wird das Rennwochenende in Austin eine Premiere. Er wird erstmals im neuen Format mit Sprintrennen am Samstag an den Start gehen. Seine bisherigen Ergebnisse am Circuit of the Americas geben aber Grund zum Optimismus. 2013 und 2014 holte er auf der LCR Honda die Ränge fünf und vier. 2015 schied er mit der Forward Yamaha aus, 2016 landete er mit Aprilia auf Platz zehn.