VR46 gibt es in der Moto3 schon seit 2014 und in der Moto2 seit 2017. 2022 wagte das Nachwuchsteam von MotoGP-Legende Valentino Rossi dann den Sprung in die Königsklasse. Mit Vorjahres-Ducatis bestückt gelang ein mehr als ordentliches Debüt. Rookie Marco Bezzecchi sorgte mit einem Podestplatz in Assen und der Pole-Position in Thailand für die Highlights. Rossis Halbbruder Luca Marini war hingegen der konstantere Pilot und fuhr sieben Mal in die Top sechs. Am Ende standen 231 Punkte und Rang acht in der Teamwertung zu Buche. Damit wurden gleich vier etablierte Teams hinter sich gelassen.

Auch 2023 setzt VR46 wieder auf Ducati-Power und auf das italienische Duo aus Marini und Bezzecchi. Mit der Desmosedici GP22 räumte Ducati 2022 alle Titel ab, und auch ein Jahr später sollte das Bike noch mehr als konkurrenzfähig sein. Die neue VR46-Lackierung zeigt mehr Schwarz. Beim Launch-Event unterhielten sich die beiden Piloten über ihr neues Arbeitsgerät. "Mir gefällt es sehr. Ein Rennmotorrad in schwarz sieht sehr aggressiv aus. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir da einen Gang höher geschaltet", schwärmte Bezzecchi. "Die gelben Streifen um die Startnummer herum sind ein schönes Detail", fügte Marini hinzu.

Doch bei aller Optik vergaß Marini auch nicht das Wesentliche: "Das Bike war schon beim Test [in Malaysia, Anm. d. Red.] sehr schnell, das ist natürlich das Wichtigste. Es sieht also nicht nur gut aus, sondern es ist auch konkurrenzfähig." Bezzecchi empfand den Schritt von der GP21 auf die GP22 sofort: "Beim Test habe ich wirklich den Unterschied zum letztjährigen Bike gespürt. Sie ist fantastisch. Ich habe mich sofort wohl gefühlt. Die Gasannahme ist sehr präzise und auch das Aero-Paket ist anders. Das gefällt mir sehr." Sein Teamkollege konnte nur zustimmen: "Diese neue Spezifikation ist wesentlich besser. Für mich ist es fantastisch, denn ich habe guten Topspeed auf den Geraden, ohne an Agilität in den Kurven zu verlieren. Es ist echt nahe an Perfektion."

Saisonbeginn als große Chance? VR46-Piloten wollen den Sieg!

Dementsprechend fallen auch die Ziele von VR46 in der Saison 2023 aus. Marini gab die Marschrichtung vor: "Im Test haben wir nicht viel herumexperimentiert, weil das Paket ohnehin schon sehr gut ist. Die Pace war stark. Die Rundenzeit in der Quali-Sim war hervorragend. Ich bin sehr zufrieden. Ich glaube wir können in jedem Rennen um die Top-5 kämpfen." Dabei rechnet sich der 25-Jährige vor allem zu Saisonbeginn einiges aus: "Ich will vor allem in den ersten Rennen unser Potential nutzen, denn die Werksteams werden noch etwas an ihrem neuen Bike arbeiten müssen. Wir sind bereits bereit und werden versuchen zu gewinnen."

Das Team von VR46 will 2023 Siege einfahren, Foto: VR46
Das Team von VR46 will 2023 Siege einfahren, Foto: VR46

Auch Bezzecchi sah das so und schreckte ebenfalls nicht vor den ganz großen Ansprüchen zurück: "Mein Ziel ist es, den ersten Sieg zu holen. Das ist von Anfang an das Ziel. Wir haben ein Bike, das in den letzten Rennen des Vorjahres sehr konkurrenzfähig war. Mit Sicherheit werden wir bereit sein. Wir müssen diesen Vorteil nutzen, bevor sie [die Werksteams, Anm. d. Red.] in Fahrt kommen." Ob Valentino Rossis Jungs wirklich um Siege mitreden können wird sich schon bald zeigen. Am kommenden Wochenende (11. & 12.3) stehen weitere Testfahrten in Portimao an. Zwei Wochen später erfolgt dort der Saisonstart. Motorsport-Magazin.com berichtet natürlich wie immer ausführlich von Test und Rennen aus Portugal.