Als vorletzter der fünf verbliebenen MotoGP-Hersteller präsentierte Honda am Mittwoch sein Motorrad für die Saison 2023. Die RC213V, welche mit einem neuen, radikal veränderten Design überraschte, wurde von den beiden Stammfahrern Marc Marquez und Joan Mir in der spanischen Hauptstadt Madrid enthüllt.

Was die Lackierung angeht, bleibt sich Honda wenig überraschend auch 2023 treu. So erstrahlt das Motorrad auch in diesem Jahr wieder in den rot-orangenen Farben des Hauptsponsors Repsol, der seine Partnerschaft mit Honda erst Ende Oktober des letzten Jahres langfristig verlängert hatte. Kleinste Unterschiede gegenüber dem Vorjahresdesign lassen sich nur bei sehr genauem Hinsehen erkennen.

Generell steht Honda 2023 aber vor einer richtungsweisenden Saison, verliefen die letzten drei Jahre doch so gar nicht nach Plan. Nur drei Siege und die WM-Jähre neun, fünf und zuletzt wieder neun sprangen seit 2020 heraus. Dennoch entschied sich der einstige MotoGP-Dominator in diesem Jahr zunächst für eine Evolution der RC213V. Auf eine Revolution wie im Vorjahr wurde vorerst verzichtet. Das hatte sich zumindest bei den ersten offiziellen Testfahrten des Jahres in Sepang Anfang Februar abgezeichnet.

Damals hatte Honda Starpilot Marquez gleich drei unterschiedliche Modelle zur Verfügung gestellt bekommen: Zwei Evolutionen des Vorjahresmodells und eine radikalere Variante. Letztere wurde aber bereits nach dem ersten Testtag wieder verworfen. Zu schlecht sei Marquez' Gefühl für das komplett überholte Bike gewesen. Auch mit den Evolutionsmodellen wurden bislang aber nicht die erhofften Schritte nach vorne erzielt. Auf die Bestzeit der Testfahrten von Luca Marini fehlten Marquez beachtliche 0,777 Sekunden.

Bei der Präsentation am Mittwoch dann die große Überraschung: Enthüllt wurde kein Evolutionsmodell, sondern ein radikal neues Design der RC213V. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieses Modell dann auch beim finalen Test in Portimao am 11. und 12. März zum Einsatz kommen wird. Damit startet Honda wohl wieder bei 'Null' und hat noch einiges an Arbeit vor der Brust.

Dabei helfen, den Rückstand zur Spitze wieder zu verringern, soll Honda-Neuankömmling Mir. Der Weltmeister des Jahres 2020 ist neuer Teamkollege Marquez', er wurde nach dem überraschenden Suzuki-Ausstieg als Nachfolger von Pol Espargaro verpflichtet. Dieser ist 2023 bekanntlich zu KTM ins GasGas-Tech3-Team von Herve Poncharal zurückgekehrt.