In den vergangenen drei MotoGP-Saisons war Marc Marquez in der Endabrechnung nie besser als Siebter. Von den letzten 42 Rennen in der Königsklasse konnte er nur drei gewinnen und stand lediglich fünf Mal auf dem Podium. Und auch die Wintertestfahrten für das Jahr 2023 geben wenig Grund zur Zuversicht. Vergangene Woche in Sepang hatten Marquez und seine Honda-Kollegen nichts mit den Spitzenposition zu tun, ein radikaler Prototyp für die neue Saison wurde nach nur zwei Tagen bereits wieder verworfen.

Und dennoch fällt der Name Marc Marquez immer wieder, wenn es um den Favoritenkreis für die MotoGP-Weltmeisterschaft 2023 geht. Die Buchmacher sehen Marc Marquez mit einer Quote von 4,5 aktuell als drittwahrscheinlichsten Champion nach Titelverteidiger Francesco Bagnaia (3,05), Enea Bastianini (3,95) und noch vor Fabio Quartararo (6,5).

Honda zittert: MotoGP-Prototyp für 2023 landet in der Tonne (07:48 Min.)

Marquez selbst gab sich am Rande einer Gala des spanischen Motorradverbandes allerdings bescheiden: "Man sieht mich als Favorit aufgrund meiner vergangenen Erfolge, aber wenn man sich die letzten Jahre ansieht, wie die abgelaufene Saison zu Ende gegangen ist und wie die neue in Sepang für uns begonnen hat, dann kann man mich nicht zu den Favoriten zählen." Marquez' Trophäensammlung überstrahlt jene seiner Konkurrenten allerdings tatsächlich massiv. Mit sechs MotoGP-Titeln hat er doppelt so viele geholt wie alle seine Rivalen zusammen - nur Joan Mir, Fabio Quartararo und Francesco Bagnaia kommen auf je einen Gesamtsieg. Auch Marquez' 59 Rennsiege in der Königsklasse erreicht die Konkurrenz mit insgesamt 57 Erfolgen nicht.

MotoGP-Rennsiege aktueller Fahrer:

FahrerSiege
M. Marquez59
Bagnaia, Quartararo11
Vinales9
Rins, Oliveira5
Bastianini, Miller4
Morbidelli3
Binder2
Mir, A. Espargaro, Martin1

Marquez' große Erfolgsserie liegt aber eben bereits einige Jahre zurück. Seit seiner schweren Oberarmverletzung zum Saisonstart 2020 kämpft der MotoGP-Superstar um die Rückkehr in das Spitzenfeld. Die will er 2023 schaffen, trotz der für ihn schwierigen Ausgangsposition: "Wir sind das Repsol Honda Team und ich bin Marc Marquez. Da kann man nur mit dem Ziel, um den Weltmeistertitel zu kämpfen, in die neue Saison gehen."

Dem sechsfachen MotoGP-Champion ist aber klar, dass er seine Ziele im Laufe des Jahres möglicherweise adaptieren wird müssen. "Wir haben in dieser Saison ein neues Format der Rennwochenenden und das bedeutet, dass sich alle Fahrer und Teams erst einmal daran anpassen müssen. Nach einigen Events müssen wir dann realistisch beurteilen, wo wir liegen. Vorerst bleib das Ziel aber der Kampf um den WM-Titel", so Marquez.