Pramac Racing wird auch 2023 als einziges Satellitenteam von Ducati das aktuelle Bike des italienischen Herstellers erhalten und genießt somit Werksunterstützung. Jorge Martin und Johann Zarco dürfen sich also auch in diesem Jahr darauf freuen, mit der GP23 das vermutlich beste Motorrad im Feld pilotieren zu dürfen. Bei der Teampräsentation am Mittwoch gab der Rennstall ehrgeizige Ziele aus. In den vergangen Jahren war die Truppe von Paolo Campinoti stets das bestplatzierte der Privatteams. 2022 bedeutete das Rang Vier und 318 Punkte, vor den Werksteams von Yamaha, Suzuki und Honda. 8 Podestplätze und 7 Pole-Positions wurden eingefahren, doch der Sieg fehlte.
Die neue Pramac-Ducati präsentiert sich wie schon im Vorjahr in der Farbkombination aus Violett, Weiß und Rot. Auf den Bikes mit den Startnummern 5 (Zarco) und 89 (Martin) sind ebenso wie auf der roten Werks-Ducati aufwendige aerodynamische Anbauten zu sehen. Kurios: Wer von hinten auf das Heck blickt, sieht dort bereits seit drei Jahren das Logo einer anderen Rennserie als Sponsor: Die Formel 1. Der Hintergrund ist die freundschaftliche Beziehung von Paolo Campinoti zu F1-Boss Stefano Domenicali.
Der Teamchef machte klar, dass Pramac auch 2023 ganz vorne mitspielen will: "Das diesjährige Ziel ist dasselbe, das wir uns zu Beginn jeder Saison gesetzt haben - das beste unabhängige Team zu sein und allen Werksteams einen echten Kampf zu liefern! Die letzten paar Saisons haben der Welt gezeigt, dass unser Team ein echter MotoGP-Player ist, dass unsere Fahrer konstant nach Top-Positionen streben und dass die Teammitglieder uns zu einem der meist beneideten Teams im Paddock machen; als Teamchef könnte ich mir nicht mehr wünschen."
Zarco will endlich den ersten Sieg
Mehr wünscht sich allerdings sein Pilot Johann Zarco. Der Franzose gilt seit Jahren als konstanter Punktesammler und Podestfahrer, gäbe es da nicht diesen einen Makel: Der 32-Jährige wartet noch immer auf seinen ersten Sieg in der Königsklasse. Zarco ließ durchblicken, dass er den Fluch endlich ablegen will: "Ich werde das dritte Jahr in Folge für das Team Pramac fahren und ich freue mich sehr, eine weitere Saison in diesen Farben zu fahren. Wir haben ein großartiges Team, ein tolles Motorrad und Jorge und ich kommen sehr gut miteinander aus. Ich würde sagen, wir haben alle Zutaten für eine großartige Saison, und vielleicht - wer weiß? - wird der Sieg endlich zu uns kommen."
Teamkollege Jorge Martin war schon einmal siegreich, allerdings in seinem Debütjahr 2021. Im Vorjahr holte er zahlreiche Pole-Positions, doch konnte er sie nie in den mittleren Platz auf dem Podest umsetzen. Daher verlor er auch den Zweikampf um den Platz im Ducati-Werksteam gegen Enea Bastianini. Nun will der 'Martinator' zurückschlagen: "Ich kann es kaum erwarten, wieder mit meinem Team an den Start zu gehen. Das letzte Jahr war ein besonderes Jahr, mit sehr schwierigen Momenten, aber es hat mir geholfen, zu wachsen und stärker zu werden. Ich habe große Pläne und echten Ehrgeiz, und zusammen mit meinem Team weiß ich, dass wir Großes erreichen können. In Sepang, wenn ich auf meine Ducati steige, werde ich wissen, ob sich die harte Arbeit der Winterpause gelohnt hat. Wir sind bereit! Ich bin, bereit!"
Dafür sorgen, dass Pramac auch wirklich bereit ist, soll Gino Borsoi. Bisher war der 48-Jährige Italiener für das äußerst erfolgreiche Nachwuchsteam von Aspar tätig, doch nun wagt er den Schritt als Teammanager in der Königsklasse: "Für mich wird es ein neues Abenteuer sein, ich würde sogar sagen, es wird ein wichtiges Jahr. Die Saison 2023 wird meine erste mit dem Prima Pramac Racing Team sein." Dabei übernimmt er mit einem Jahr Verspätung die Nachfolge von Francesco Guidotti. Der Ex-Pramac-Mann war 2022 zu KTM gewechselt. An Zuversicht für seine neue Aufgabe mangelt es Borsoi jedenfalls nicht: "Ich habe große Pläne und echten Ehrgeiz, und zusammen mit meinem Team weiß ich, dass wir Großes erreichen können."
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