Die abgelaufene Saison wurde für Ducati zum totalen Triumph. Sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-WM fuhr die Edelschmiede aus Borgo Panigale alle drei Weltmeistertitel in den Wertungen für Fahrer, Teams und Hersteller ein.

Um diesen beeindruckenden Erfolg zu feiern, lädt Ducati in diesen Tagen die halbe Zweiradszene in den Skiort Madonna di Campiglio ein. Mehr als 300 Gäste, unter ihnen Motorsport-Magazin.com, durften am Montagmorgen den Enthüllungen der 2023er-Bikes beiwohnen.

Die Ducati Desmosedici GP23 präsentiert sich selbstverständlich im traditionellen Rot der Italiener, das durch zahlreiche schwarze Akzente ergänzt wird. Besonders auffällig an der Duacti sind die ausgeprägten Flügelelemente am Heck. Die Truppe um Mastermind Gigi Dall’Igna hatte ihre neueste Innovation 2022 erstmals an die Strecke gebracht und nun offenbar erneut weiterentwickelt. Der Technikchef berichtete: "Wir haben über viele Neuheiten nachgedacht. Ich freue mich Aeroteile im Sepang-Test auszuprobieren. Vielleicht müssen wir dann auch einige Teile wieder einpacken, sollten sie nicht funktionieren." Die rote Rakete wird von Titelverteidiger Francesco 'Pecco' Bagnaia und Neuzugang Enea Bastianini pilotiert werden.

Stallkrieg bei Ducati? Das sagen Bagnaia und Bastianini (08:27 Min.)

Als erster seit Stoner: 'Pecco' wählt die Nummer Eins

Außerdem gibt es eine weitere Neuerung an Bagnaias Ducati zu sehen: Die Startnummer Eins. Nur der Weltmeister hat das Vorrecht auf diese besondere Ehre, doch zuletzt blieben die MotoGP-Champions allesamt bei ihrer angestammten Nummer. Das letzte Mal war die Nummer Eins in der Saison 2012 auf Casey Stoners Honda zu sehen. Neben dem Australier (2008 & 2012) hatten in der MotoGP-Ära nur Nicky Hayden (2007) und Jorge Lorenzo (2011) nach seinem ersten von drei Titeln die Eins gewählt. Bagnaia lässt diese alte Motorsporttradition nun also wieder aufleben.

Allerdings hat Bagnaia in der Startnummer und auf seinem Helm auch seine alte Nummer 63 angebracht. Der Champion erklärte: "Das war eine schwere Entscheidung Ich habe mich dann letzte Woche beim Photoshooting dafür entschieden. Ich entschied mich beide Nummern zu wählen. Ich habe auch eine 63 in der Eins, sowie auf dem Helm. Es ist lange her, dass die Eins in der MotoGP genutzt wurde. Ich habe die Fahrer mit der Eins immer verehrt. Die Nummer repräsentiert, was du erreicht hast. Es ist auch eine großartige Möglichkeit, die Champions der Vergangenheit zu ehren."

Auf der Duacti prangt die Startnummer 1, Foto: Ducati
Auf der Duacti prangt die Startnummer 1, Foto: Ducati

Ziel ist klar: MotoGP-Titelverteidigung

Auch Bagnaias neuer Teamkollege Enea Bastianini will einer dieser Champions werden, das hatte er schon am Saisonende 2022 angekündigt. An seine starke Leistung aus dem Vorjahr will der Italiener nun in neuem Gewand anknüpfen: "Ich bin sehr aufgeregt. 2022 war eine meiner besten Saison, mit vier Siegen. Jetzt beginnt ein neues Abenteuer, ich muss von Anfang an konzentriert sein. Dieser rote Rennanzug bedeutet eine große Verantwortung. Ich bin davon überzeugt, dass wir gut zusammenarbeiten werden. Wir hatte einen guten Test [in Valencia, Anm. d. Red.]. Wir haben alles zusammen, um gute Leistungen zu bringen und gute Resultate einzufahren."

Enea Bastianini trägt nun mit Stolz rot, Foto: Duacti
Enea Bastianini trägt nun mit Stolz rot, Foto: Duacti

Sportlich geht Ducati natürlich mit hohen Ansprüchen in die Saison 2023. Die Titelverteidigung ist das große Ziel, daran ließ auch Sportdirektor Paolo Ciabatti bei der Präsentation keinen Zweifel. Das technische Paket dafür sollte den Fahrern auf jeden Fall zur Verfügung stehen, war die Desmosedici GP22 doch das klar beste Motorrad im Feld - das wird sich mit dem Modell GP23 kaum ändern.