Am Freitag verlieh Fabio Quartararo dem Qualifying-Tag in Malaysia noch höchste Bedeutung und bezeichnete ihn "als wichtigsten Tag der Saison", um im WM-Kampf mit Francesco Bagnaia nochmal zurückzuschlagen. Umso bitterer deshalb, dass der Samstag auf dem Sepang International Circuit für den Franzosen so gar nicht nach Plan verlief.

Zwar hatte er sich im 3. Freien Training als Siebter noch direkt für Q2 qualifiziert, stürzte dann aber in FP4 folgenschwer. Quartararo rutschte in Turn 8 über die Front weg und landete im Kiesbett. Auf den ersten Blick ein harmloser Crash, allerdings hielt sich der Yamaha-Pilot schmerzverzerrt sofort die linke Hand. Nach dem Qualifying folgte die Diagnose: Prellung und Fraktur im linken Mittelfinger!

Im Qualifying kam Quartararo in der Folge nicht über den letzten Platz in Q2 hinaus, was gleichbedeutend mit einem enttäuschenden 12. Startplatz ist. Als Ausrede wollte der Franzose die Verletzung allerdings nicht gelten lassen: "Im Qualifying war das kein Problem. Vielleicht war ich nicht so fokussiert wie normalerweise, aber den ersten Run verstehe ich nicht. Im zweiten Run haben wir dann die Zeit einfach nicht richtig kalkuliert, um zwei Runden fahren zu können."

Nachdem Quartararo im ersten Outing keine vernünftige Runde gelungen war, lag er im zweiten Anlauf auf Kurs persönlicher Bestzeit, die ihn wohl zumindest in die Nähe der Top Sechs gebracht hätte. Ein Moment in Turn 8, bei dem der Franzose beinahe zu Sturz kam, verhinderte dies jedoch. Quartararo musste abbrechen und kam nicht mehr rechtzeitig über die Linie, um noch eine weitere Runde zu starten.

"Die zweite Runde war viel besser - nicht vom Gefühl her, aber von der Rundenzeit", bestätigt der Yamaha-Pilot. Er führt aus: "Dann hatte ich meinen Moment in Kurve 8. Da gibt es viele Bodenwellen, die im Qualifying aber eigentlich kein Problem sind. Aber diesmal habe ich die Front verloren, sobald ich ans Gas gegangen bin. Es war äußert merkwürdig."

Quartararo: Keine Strategie für Malaysia-GP

Einziger Hoffnungsschimmer für Quartararo: Seine WM-Rivalen erlebten ein ähnlich schwaches Qualifying. Bagnaia geht nach einem Sturz in Turn 4 vom neunten Platz ins Rennen, Aleix Espargaro nach Abflug in Kurve 8 vom zehnten Rang. Damit starten beide nur unweit vor dem Franzosen.

Zwar sollte die Finger-Verletzung Quartararo auch im Rennen keine Probleme bereiten - von den MotoGP-Ärzten wurde er nach Untersuchung ohnehin für "fit" erklärt - allzu große Hoffnungen auf ein Topresultat will er sich aber trotzdem nicht machen. Zu groß die Probleme der M1 im Verkehr, zu schlecht die Erfahrungen der letzten Wochen: "Wenn du von Platz 12 startest, gibt es keine Strategie. Du versuchst einfach, so schnell wie möglich zu fahren. Dann schauen wir, was möglich ist."