Platz Sechs und auch noch zwei Plätze hinter dem Teamkollegen zu starten, klingt normalerweise nicht wie ein erfolgreicher Qualifyingtag eines Titelkandidaten, doch Aleix Espargaro bietet sich in Motegi dennoch eine Chance im WM-Kampf. Seine Rivalen Fabio Quartararo und Francesco Bagnaia taten sich im japanischen Regen noch schwerer und holten nur die Startplätze 9 und 12. Kann der Aprilia-Hoffnungsträger am Sonntag wichtige Punkte gutmachen?

Espargaro gab zu, dass er für das Rennen keine realistische Prognose abgeben konnte: "Ich weiß ehrlicherweise nicht, was ich erwarten soll." Der Grund ist klar: Mit dem Training am Freitag gab es nur eine trockene Session zur Vorbereitung auf den Grand Prix, der ebenfalls im Trockenen stattfinden soll.

Gerade Aprilia trifft der Mangel an Fahrzeit im Trockenen bei der Motegi-Rückkehr nach zwei Jahren Japan-Pause hart, wie der 33-Jährige erklärt: "Im Vergleich zu 2019 ist die Aprilia jetzt in einer anderen Welt. Ich habe in fünf Kurven die Gangwechsel geändert, das Getriebe gewechselt und so 20 km/h gefunden. Außerdem mussten wir die Balance und die Elektronik verändern." Trotz der komplizierten Setupsuche gab sich der Spanier optimistisch: "Selbst mit diesen Änderungen, waren wir am Freitag sehr schnell."

Espargaro ist im WM-Kampf vor allem wegen seiner Konstanz erfolgreich. Der Katalane hat dieses Jahr erst ein Rennen für sich entscheiden können, doch ist er auch der einzige Fahrer, der immer gepunktet hat. Auch mit der Weltmeisterschaft im Hinterkopf will der Aprilia-Mann endlich seinen zweiten Sieg: "Morgen kann ein guter Tag für uns werden. Ich werde mit Hirn fahren müssen, aber ich will morgen gewinnen." Trotz seines mäßigen Startplatzes kam das verregnete Qualifying also vielleicht gerade recht: "Es ist eine gute Gelegenheit. Ich bin schnell, das Bike funktioniert gut und die Startaufstellung ist durchgewürfelt."