Fabio Quartararo predigt in der ganzen Saison 2022 eine Sache: Mit der Yamaha musst du in Reihe Eins starten. Im nassen Qualifying in Motegi verspasste der Franzoses diese Zielsetzung als Neunter deutlich. Dementsprechend frustriert war er über seinen Samstag: "Ich bin nicht glücklich, denn ich habe ein viel besseres Ergebnis erwartet. Ich verstehe einfach nicht, wie ich in der ersten Runde in Q2 eine 1:56,7 min fahren konnte, im gesamten Qualifying aber nicht mehr schneller wurde."
Dennoch übte sich der WM-Führende auch in Zweckoptimismus, denn seine Schwäche im Regen war schon einmal wesentlich ausgeprägter: "Das Gefühl ist nicht schlecht, wir haben eine Sekunde auf die Pole verloren. Das ist viel, aber wenn man vergleicht, was wir im Regen gewohnt sind, ist das okay." Der Verlauf des zweiten Qualifyingsegments ließ im trotzdem keine Ruhe: "Wir müssen die Daten noch checken, ich weiß einfach nicht, warum wir uns nicht steigern konnten."
Titelrivalen haben Überholvorteil
Der 23-Jährige hatte angesichts seines Ergebnisses Glück im Unglück, denn seinen Titelrivalen erging es im japanischen Regen auch nicht gerade gut. Aleix Espargaro rettete Startplatz 6, während Francesco Bagnaia sogar hinter Quartararo von Platz 12 starten wird. Dennoch sieht der Yamaha-Pilot für das Rennen schwarz: "Das Problem ist, sie haben andere Möglichkeiten als wir, um zu überholen. Daher bin ich beängstigt."
Da die Yamaha unter chronischem Topspeedmangel leidet, ist Quartararo ratlos, wie er doch noch nach vorne kommen kann: "Ich weiß nicht, wo ich überholen soll, jede Bremszone ist nach einer langen Geraden. Ich sehe nur Kurve 7 als Möglichkeit. Das ist mein Hauptproblem." Dennoch will der Franzose zuversichtlich bleiben: "Ich glaube trotzdem, dass wir ein gutes Rennen fahren können."
Chance mit richtiger Reifenwahl? Quartararo unsicher
Für ein gutes Rennen müssen jedoch nicht nur Überholmanöver gelingen, sondern auch die Reifenwahl muss passen. Hier hat der Yamaha-Star ebenfalls noch keine klare Antwort parat: "Beide Mischungen funktionieren gut – soft und medium. Wir müssen uns noch entscheiden, mit welchem wir im Warm-up loslegen, dann werden wir sehen."
Bis jetzt konnten die Trockenreifen nur im einzigen Freitagstraining getestet werden, daher tappen wohl nicht nur Quartararo und seine Ingenieure im Dunkeln: "Ich bin sehr gespannt, wer mit dem Weichen fährt und wer die mittlere Reifenmischung wählen wird. Auch hinter der Reifenabnutzung ist noch ein Fragezeichen, es wird kein einfacher Job." Der Franzose steht also vor einer Fahrt ins Ungewisse.
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