Platz drei, nur 0,049 Sekunden hinter der Bestzeit und das auf einer Strecke, die zumindest in der Theorie alles andere als ideal für die Yamaha M1 ist. Fabio Quartararos MotoGP-Trainingsfreitag in Motegi wirkt auf den ersten Blick durchaus positiv.

"Es war ein anstrengender Tag mit dem einen Training über 75 Minuten. Wir haben uns aber gut geschlagen und unsere Pace ist nicht schlecht", so Quartararo. Der Teufel steckt aber im Detail: "Der Unterschied zur Konkurrenz ist schon beträchtlich. Ich war von der ersten Runde an am Limit und konnte kaum noch zulegen. Im Hinblick auf das Qualifying sind wir am Limit. Vielleicht können wir uns noch etwas steigern, aber die anderen können diese Zeiten mit drei Runden auf dem Reifen fahren. Sie sind klar voraus und haben wirklich tolle Arbeit geleistet. Das muss man ganz ehrlich sagen."

Tatsächlich scheinen die Ducati-Stars, allen voran Jack Miller, die schnellsten Zeiten beinahe mühelos über mehrere Umläufe hinweg abspulen zu können. Das ist bei Quartararo nicht der Fall. "Die Beschleunigungszonen hier sind gegen die Ducatis mit ihren Ride-Height-Devices und der Aerodynamik wirklich mühsam. Wir haben aber unser Bestes gegeben und unser Ergebnis kann sich sehen lassen", gab sich Quartararo am Freitag kämpferisch.

Dennoch wirkt der Yamaha-Mann, der in der Gesamtwertung nur noch zehn Punkte vor Francesco Bagnaia und 17 vor Aleix Espargaro liegt, zunehmend ratlos. Vor allem gegen die Ducati-Armada sieht er im Qualifying kein Land mehr: "Es ist hart. Du weißt, dass du dein Bestes gibst, aber es ist nie genug. Du kannst machen was du willst, aber es ist nie genug. Wir müssen dennoch bis zum Ende durchziehen."

Quartararos WM-Vorsprung schmolz zuletzt rapide, Foto: LAT Images
Quartararos WM-Vorsprung schmolz zuletzt rapide, Foto: LAT Images

Positiv für Quartararo: Die Schürfwunden im Brust- und Bauchbereich, die er bei seinem Sturz in Aragon davongetragen hatte, beeinträchtigen ihn in Motegi nicht. "In den ersten Tagen nach dem Crash hatte ich mit den Abschürfungen schon zu kämpfen", gesteht er. "Es hatte sich relativ viel Flüssigkeit angesammelt. Ein Nerv hatte irgendwie auch unter dem Sturz gelitten. Im Training war ich deshalb am Anfang noch etwas angespannt. Es hat ein bisschen geschmerzt, aber nach ein paar Runden habe ich mich daran gewöhnt. Beim Fahren war es kein Problem."